„Gesundheitsvorsorge aktiv“ – das völlig neue Kurheilverfahren der PVA

Veränderungen in der Arbeitswelt erfordern zeitgemäße Lösungen im Bereich der Gesundheitsvorsorge – so der Hintergrund des neuen Kurheilverfahrensmodells „Gesundheitsvorsorge aktiv“ der Pensionsversicherungsanstalt (PVA). Ziel ist, die gesunden Lebensjahre der Patienten zu verlängern und Krankenstände zu verringern. Dazu Gabriele Eichhorn, MBA, Generaldirektor-Stellvertreterin der PVA: „Das Verfahren soll die Patienten bei einerlangfristig positiven Beeinflussung ihres Lebensstils unterstützen und damit nachhaltig ihre Lebensqualität verbessern. Der Erhalt und die Verlängerung der Erwerbsfähigkeit tragenmittelfristig dazu bei, die Ausgaben für Rehabilitation zu senken undvorzeitige Pensionierungen infolge Krankheit zu reduzieren.“
Die „Gesundheitsvorsorge aktiv“ (GVA) läuft seit 1. Jänner 2014 zunächst in einer Pilotphase zielgruppenbezogen fürerwerbsfähige Patienten im Alter von 30-55 Jahren in vier ausgewählten Gesundheitsbetrieben, die langjährige Erfahrung und qualitativausgezeichnete Leistungen im Kur- und Rehabilitationsbetriebaufweisen (Althofen, GesundheitZentrum Bad Sauerbrunn, Moorheilbad Harbach, Alpenmoorbad Strobl).

Indikationen sind:

  • Degenerative und entzündliche Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparates
  • Mitbeteiligung des Stütz- und Bewegungsapparates bei entzündlichen Muskel- und Gelenkserkrankungen sowie bei Speicher- und Stoffwechselerkrankungen (z.B. bei Psoriasis, Kollagenosen, Hämochromatose, Gicht)
  • Funktionseinschränkungen nach nicht rezenten operativen Eingriffen (z.B. Gelenks- oder Wirbelsäulenoperation) oder nach sonstigen Schädigungen (z.B. Poliomyelitis, Unfall)

Richtungsweisender Präventionsansatz

Manfred Felix, Obmann der PVA: „Das innovative Modell der ‘Gesundheitsvorsorge aktiv’ ist eine zeitgemäße und wirksame Maßnahme zur Erhaltung oder Wiedererlangung der Gesundheit. Ziel ist, dass körperliche und seelische Wohl zu steigern. Neben dem Erhalt und der Förderung der Gesundheit hat die Kur auch einen wichtigen präventiven Charakter.“
GVA legt die Schwerpunkte auf Bewegung, Ernährung und mentale Gesundheit. Ziele des Programmes sind Erhaltung der Arbeitsfähigkeit, Behebung oder Verbesserung von indikationsbezogenen Funktionseinschränkungen sowie Verminderung von Risikofaktoren (Sekundärprävention).
Neben der Behandlung des Grundleidens im Bewegungs- und Stützapparat liegt der Schwerpunkt dieses neuen Kurheilverfahrens in den Bereichen Bewegung, Ernährung und mentaler Gesundheit.
Nach einer ärztlichen Anfangsuntersuchung inklusive Erfassung eines Anamnesebogens erfolgt die therapeutische Schwerpunktsetzung (= Modul, siehe Abb.). Ein Wechsel des spezifischen Moduls ist nicht möglich. Die Dauer des Aufenthaltes beträgt, ebenso wie bei der klassischen Kur, 22 Tage.
Die Antragstellung erfolgt wie bisher mittels Antragsformular für Kurheilverfahren und muss über den Haus- bzw. Facharzt eingereicht werden. In Folge wird durch den Chefarzt der Pensionsversicherungsanstalt entschieden, ob ein „Gesundheitsvorsorge-aktiv“-Aufenthalt oder eine klassische Kur bewilligt wird.
Durch einen modularen Aufbau ermöglicht „Gesundheitsvorsorge Aktiv“ ein individuelles, bedarfsorientiertes Präventions- und Therapieprogramm. Ein erfahrenes Team aus Ärzten, Diätologen, Physiotherapeuten, Heilmasseuren und/oder medizinischen Masseuren sowie Sportwissenschaftern und einem psychologischen/psychosomatischen Dienst soll helfen, den Lebensstil nachhaltig zu verbessern.
Der Erholungseffekt und der Abstand vom Alltag sind dabei zwei wichtige Erfolgsfaktoren. Abseits des gewohnten Umfeldes können Verhaltensweisen, was den Umgang mit Bewegung, Ernährung und Stress betrifft, positiv verändert werden.
Der Therapiebetrieb läuft Montag bis Freitag ganztags sowie Samstag vormittags; der Therapieumfang beträgt 1.400 Minuten Netto-Therapiezeit pro Patient und dreiwöchigem Heilverfahren, d.h. 85 Minuten durchschnittliche Netto-Therapiezeit pro Therapietag.Bis dato sind bereits über 2.000 Teilnehmer in das Projekt integriert. Das Ende der Pilotphase ist spätestens 31. Dezember 2015, das Projekt wird begleitend wissenschaftlich evaluiert.