Sinusitis: von der Diagnose zur richtigen Therapie

Unter Sinusitis versteht man eine Entzündung der Nasennebenhöhlen. Die Nasennebenhöhlen sind luftgefüllte Schleimhautaussackungen der Nasenhöhle, die sich im Schädel entwickeln. Da die Nasennebenhöhlen mit der Nasenhaupthöhle in Verbindung stehen, werden diese dem Atmungsorgan zugerechnet. Die Nasennebenhöhlen entwickeln sich nach der Geburt und erreichen ihre endgültige Größe zwischen dem 20.–25. Lebensjahr mit dem Schädelwachstum. Ihre Funktion besteht hauptsächlich darin, das Gewicht des Kopfes zu reduzieren.
Abhängig von ihrer Lokalisation unterscheidet man zwischen der Stirnhöhle, Kieferhöhle, den Ethmoidzellen und dem Keilbein. Die geringe Durchblutung der Schleimhaut der Nasennebenhöhlen und die engen Zugänge sind für die Entstehung einer Infektion verantwortlich.
Man unterscheidet zwischen einer akuten und einer chronischen Entzündung. Die akute Sinusitis entsteht meist im Rahmen einer akuten Rhinitis (Schnupfen oder grippaler Infekt). Es kommt rasch zu einer Schleimhautschwellung und Flüssigkeitsansammlung in den Nasennebenhöhlen, welche für die Schmerzen verantwortlich sind. Ist die Infektion bakteriell bedingt, kann eine eitrige Sinusitis dazukommen, was eine antibiotische Therapie notwendig macht. Im Rahmen einer akuten eitrigen Sinusitis kann es selten auch zu Komplikationen kommen, wobei die Entzündung auf das Auge oder die Gehirnhaut übergreift. In solchen Fällen sind meist stationäre und operative Behandlungen unentbehrlich.

Symptome

Bei einer akuten Entzündung klagen die Patienten neben Nasenausfluss, Fieber und Abgeschlagenheit zusätzlich über Schmerzen im Gesicht (Wange und Stirn) und Kopfschmerzen, welche beim Vorbeugen stärker werden. In der Regel ist eine akute eitrige Sinusitis mit Antibiotikum und abschwellenden Nasentropfen gut zu behandeln. Wenn die Nasennebenhöhlenbeschwerden länger als vier Wochen andauern, spricht man von einer chronischen Sinusitis. Im Rahmen einer chronischen Entzündung klagen die Patienten meist über einen zähen Ausfluss aus der Nase und eine schlechte Nasenatmung. Chronische Minderbelüftung und Schleimhautschwellung, aber auch eine schiefe Nasenscheidewand im Zusammenhang mit Allergien können als Ursache in Frage kommen. Bakterielle Infektionen spielen eine geringere Rolle als bei der akuten Sinusitis.
Von einer Vakuum-Sinusitis spricht man, wenn man über stechende Schmerzen aufgrund einer raschen Druckveränderung – wie zum Beispiel in einem Flugzeug – klagt, welche Tage danach auch noch Schmerzen verursacht. Es ist auch ein Zeichen dafür, dass die Belüftung der NNH nicht regelrecht stattfindet. Die Betroffenen können kurz vor der Landung abschwellende Nasentropfen nehmen. Sollte dieses Problem regelmäßig auftreten, dann müssen die Zugänge zu den Nasennebenhöhlen chirurgisch erweitert werden.
Beim sinubronchialen Syndrom leiden die Patienten unter chronischer Bronchitis, bei der die NNH als Ursache gesehen werden. Dabei zeigen die Patienten keine NNH-Symptome. Hier steigt die Infektion über die NNH ab und verursacht in den Bronchien eine weitere Infektion. Wenn man die Ursache im NNH beseitigt, ist die Bronchitis auch weg.

Diagnostik der Sinusitis

Heutzutage ist die Durchführung einer Computertomografie unverzichtbar. Vor endoskopischen Eingriffen ist sie obligat.
Eine Röntgenuntersuchung sollte nur durchgeführt werden bei Verdacht auf chronische Sinusitis, wenn die Symptome persistieren oder wiederholt auftreten oder aus spezifischen Gründen.
Da es durch eine klinische Untersuchung nicht möglich ist, zwischen einer bakteriellen und einer viralen Sinusitis zu unterscheiden, ist dies für die Diagnostik der akuten Sinusitis keine sinnvolle Untersuchung.
Anders verhält es sich bei der chronischen Sinusitis, deren Diagnose weitgehend klinisch gestellt wird.

Therapie: primär medikamentös

Die Entzündungen der NNH sollten primär medikamentös behandelt werden. Zur Verfügung stehen kortisonhältige Nasensprays, befeuchtende Sprays mit Salzlösung oder auf Ölbasis, die ebenso wie Nasenduschen und Tropfen die Schleimhäute vor dem Austrocknen bewahren, und antibakterielle Maßnahmen.
Eine Behandlung mit einer Rotlichtlampe ist sinnvoll, muss aber richtig durchgeführt werden. Die Patienten müssen zuerst einen Nasenspray verwenden, wodurch sich das Sekret verflüssigt, und dann die Nebenhöhlen bestrahlen.
Wenn alle konservativen Maßnahmen aber erfolglos bleiben, kommt nur die Chirurgie in Frage. Die Chirurgie erfolgt endoskopisch durch die Nase. Im Gesicht kommt es zu KEINEN Veränderungen wie Blutergüssen oder Wunden. Patienten können meist am ersten Tag nach der Operation das Spital verlassen. Diese Art der Chirurgie verbessert die Lebensqualität enorm, da die Patienten nicht nur wieder atmen und riechen können, sondern auch schmerzfrei sind. Neben den traditionellen endoskopischen Eingriffen besteht auch die Möglichkeit, eine Ballondilatation der Nebenhöhlen durchzuführen.

 

 

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