Christian Müller-Uri: Ja, ich werde mich dieser Wahl stellen und – sollte ich gewählt werden – mich auch neuerlich um die Führung des Apothekerverbandes bewerben. Das Motto ist, die Apotheker fit für die Zukunft zu machen.
Müller-Uri: Gut. Wir haben viel erreicht. Beim Antritt der Präsidentschaft stand zum Beispiel eine Reform und eine Erhöhung des Nachtdienstausgleichsfonds auf der Agenda. Hier konnten wir über eine interne Regelung eine Erhöhung in der Kammer durchsetzen. Das hat auch etwas Ruhe ins System gebracht. Die nächste Herausforderung ist, das System generell neu zu regeln. Nachtdienste werden zunehmend unrentabel, weil sie nicht honoriert werden.
Müller-Uri: Im Durchschnitt machen 280 Apotheken in Österreich pro Nacht Dienst. Das kostet pro Jahr rund 33 Millionen Euro. Davon kommen von den Krankenversicherungen und Patienten etwa drei Millionen, den großen Rest zahlen wir bisher selbst. Die Forderung für die nächste Periode ist, dass wir hier 50 Prozent, also 15 Millionen Euro, von der öffentlichen Hand abgegolten bekommen.
Müller-Uri: Ich will meinen Mitgliedern sagen, dass ich mich für eine Entlastung einsetze. Wir sind in einer wirtschaftlichen Situation, in der wir Unterstützung brauchen.
Müller-Uri: Die Menschen müssen wissen, was eine Apotheke leistet. Das Ziel, das Image zu verbessern, sind wir schon 2012 angegangen und haben etwa 2013 auch eine Imagekampagne gestartet, die sehr erfolgreich war. Auch Aktionen wie die COPD-Asthma-Aktion, wo sich mehr als 20.000 Menschen testen ließen, zeigen, wie wichtig die Apotheken sind. Wir wollen, dass die Menschen rechtzeitig den Weg zu einer Therapie finden. Die Politik muss erkennen, dass die Apotheke die erste Anlaufstelle in allen Gesundheitsfragen ist. Die Menschen gehen nicht zum Arzt, wenn sie husten. Deshalb macht es ja Sinn, auf unserer Ebene aktiv zu sein und die Menschen in die Therapien zu bringen. Wir wollen eine Art Vorscreening machen für den Arzt, der dann natürlich die Entscheidung treffen soll, was getan werden muss.
Müller-Uri: Wir wollen von einer reinen Arzneimittelabgabestelle wegkommen und in Richtung Gesundheitsdienstleister gehen. Dazu gehört auch, dass wir künftig etwa das Medikationsmanagement anbieten wollen und auch entsprechend honoriert bekommen möchten. Es wird künftig nötig sein, dass diese Beratung angeboten wird, damit die Menschen die Medikamente auch richtig einnehmen.
Müller-Uri: Wir müssen den Sozialversicherungen den Nutzen des Medikationsmanagements einfach zeigen. Das sind Prozesse, die funktionieren nicht von heute auf morgen. Wir sind dabei, das den Kassen klar zu machen.
Müller-Uri: Die Gespräche laufen mit allen Kassen. Medikationsmanagement ist etwas anderes als eine Maschine, die über E-Medikation nur Interaktionen mitteilt.
Müller-Uri: Das Medikationsmanagement auch, und das Beispiel zeigt, wie wichtig unsere Leistungen sind.
Müller-Uri: Das stimmt so nicht, sie haben nur noch nicht Ja gesagt. Es gibt Gespräche mit einzelnen Kassen – noch nicht den Gebietskrankenkassen, aber Sonderversicherungsträgern –, wo zwei schon fast Ja gesagt haben zu einer finanziellen Unterstützung. Es wird nötig sein, dass jemand den Anfang macht. Wir haben jetzt auch die Basis geschaffen, indem wir Schulungen angeboten haben, und von 6.500 Apothekerinnen und Apothekern sind bereits mehr als 1.000 geschult. Es ist auch gelungen, Medikationsmanagement in den Studienplänen unterzubringen.
Müller-Uri: Das wird uns in der nächsten Amtszeit gelingen.
Müller-Uri: Nach eingehender Analyse des Urteils sind wir zur Meinung gelangt, dass durch eine europarechtskonforme Auslegung des § 10 Abs. 6a Apothekengesetz die Grenze von 5.500 Personen weiterbestehen könnte. Allerdings nicht als starre, sondern als flexible Grenze, die im Fall von örtlichen Besonderheiten unterschritten werden darf. Diese Rechtsansicht wird derzeit mit dem Gesundheitsministerium abgestimmt. Ab sofort findet jeden Dienstag ein Jour fixe der Landesgruppenobleute statt. Dabei werden wir unsere Ansprechpartner vor Ort im Detail über den aktuellen Stand informieren. Außerdem werden wir gemeinsam die Kriterien für die Anwendung einer flexiblen Grenze von 5.500 zu versorgenden Personen diskutieren. Mit dem Parlament, dem Gesundheitsministerium sowie dem Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes wurden bereits erste Gespräche geführt. Außerdem sind wir in Kontakt mit den Gesundheitssprechern sowie den im Gesundheitsausschuss vertretenen Nationalratsabgeordneten aller Parlamentsparteien.