Ernährungstipps: Das Auge isst mit

Wer scharf sehen möchte, setzt auf Gemüse am täglichen Speiseplan. Die beiden sauerstoffhaltigen Xanthophylle Lutein und Zeaxanthin zählen zur Gruppe der Carotinoide. In der Retina und der Macula lutea des Auges findet man einen extrem hohen Anteil dieser beiden Stoffe. Entsprechend wichtig sind sie für die Sehkraft und die Vorbeugung und Therapie von Augenerkrankungen. Neben der Supplementierung dieser beiden Xanthophylle kann auch die tägliche Nahrung einen guten Beitrag zur Versorgung leisten. Einen Überblick dazu gibt die Tabelle. Sie zeigt, dass Kohl eine äußerst gute Quelle für diese sekundären Pflanzenstoffe ist. Auch Spinat, Kürbisse, Erbsen und Brokkoli sollten regelmäßig auf dem Speiseplan stehen, wenn man den Augen Gutes tun will.1 Unter den tierischen Lebensmitteln ragt Eidotter als Luteinlieferant heraus. Die Bioverfügbarkeit von Lutein und Zeaxanthin wird durch den Fettgehalt der Nahrung beeinflusst. Luteinester werden beispielsweise im Rahmen einer fettreichen Mahlzeit besser aufgenommen. Für β-Carotin zeigt sich ein solcher Zusammenhang nicht. Als sichere obere Grenze für die Zufuhr von Lutein gelten 40 mg/Tag. Zu Verlusten kommt es beim Erhitzen. Zu 19–57 % wurden Lutein und Zeaxanthin in Versuchen zerstört, wenn Speisen stark erhitzt waren. Schonendes Dämpfen und Dünsten von Gemüse ist daher angesagt, will man nennenswerte Gehalte aufnehmen.2

In Karotten, Kohlgemüse, Spinat, Kopfsalat und Marillen finden sich große Mengen β-Carotin. Das Provitamin A wird in der Dünndarmmukosa zu Retinal gespalten und nachfolgend zu Retinol reduziert.3 Wichtige Mikronährstoffe für die Augen sind Vitamin C und E sowie Zink und Kupfer.4

Was Omega-3-Fettsäuren leisten

Bedeutend für die Augengesundheit ist weiters eine ausreichende Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren. Ein hoher Anteil an Eicosapentaensäure (EPA) und Docosapentaensäure (DHA) findet sich auch im Auge, insbesondere in der Retina. Beide Omega-3-Fettsäuren helfen sowohl bei einem trockenen Auge als auch bei der altersbedingten Makuladegeneration. In Bezug auf die AMD wird der Einfluss des Homocysteins oftmals unterschätzt. Eine Absenkung von erhöhten Werten gilt jedoch als wichtige Maßnahme in der Prävention und auch in der Therapie, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern. Einer Kombination aus Vitamin B6, Vitamin B12 und Folsäure kommt daher eine wichtige Bedeutung zu.4

Literatur:
1 Watzl B et al. Hippokrates Verlag 2005
2 Hahn A, Wolters M et al., Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 2006
3 Hahn A, Ströhle A et al., Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft 2006
4 Hofmann L, Ernährung im Fokus 2014