Das EU-Sicherheitslogo für Versandapotheken wurde im Rahmen der Richtlinie über gefälschte Arzneimittel (2011/62/EU) entwickelt. Ziel ist es, Konsumenten vor gefälschten Arzneimitteln, die über das Internet vertrieben werden, zu schützen. Das Logo soll signalisieren, dass die jeweilige Versandapotheke bei der nationalen Zulassungsbehörde registriert und damit seriös und sicher ist. Dazu Tonio Borg, EU-Kommissar für Gesundheit: „Verbraucher müssen sich darüber im Klaren sein, dass sie beim Kauf von Arzneimitteln im Internet Gefahr laufen, Fälschungen zu bekommen, wenn sie nicht bei einem behördlich zugelassenen Vertreiber bestellen. Gefälschte Arzneimittel sind im besten Fall unwirksam, können aber auch schädlich oder gar tödlich sein.“
Ein weißes Kreuz auf drei Linien mit unterschiedlichen Grüntönen und auf einer grauen Linie (siehe Bild) – so sieht das Sicherheitslogo aus, das künftig alle behördlich zugelassenen Versandapotheken tragen müssen. Zusätzlich wird das Logo die Flagge des EU-Landes tragen, in dem die Versandapotheke ihren Sitz hat. Ein Click auf den unter dem Logo platzierten Text „Zur Überprüfung der Legalität dieser Website hier klicken“ wird zur jeweiligen zuständigen nationalen Behörde führen – in Österreich ist dies die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES). Diese wiederum muss eine Liste aller zugelassenen Versandapotheken führen, womit Onlinekunden proaktiv die Vertrauenswürdigkeit der Versandapotheken überprüfen können.
Mit der Veröffentlichung des EU-Sicherheitslogos alleine ist es aber nicht getan. „Nun müssen die Rahmenbedingungen, wie Sicherheitskriterien des Versands (u. a. Einhaltung der Kühlkette), in einer Verordnung festgeschrieben werden. Je nach Ausgestaltung der Verordnung kann es zu Änderungen der bestehenden Vorschriften kommen. Werden Abstriche hinsichtlich der Sicherheit gemacht, wird dies Konsequenzen für Standortapotheken und Patienten haben. Der Beweis der Fälschungssicherheit des EU-Logos steht jedenfalls noch aus“, kommentiert Mag. pharm. Dr. Christian Müller-Uri, Präsident des Österreichischen Apothekerverbandes.
Einer ersten Umfrage der Österreichischen Apothekerkammer zufolge denken knapp 40–60 Apotheken ernsthaft über die Eröffnung einer Versandapotheke nach bzw. haben schon erste Vorbereitungen getroffen. Das sind immerhin knapp 3–4 % aller öffentlichen Apotheken.