Lebensstilmaßnahmen bei Fettleber – Das rät der Ernährungswissenschafter

Zu den häufigsten Lebererkrankungen weltweit zählt bereits die nichtalkoholische Fettleber (NAFLD). In Europa sind Schätzungen zufolge rund 30 % der Bevölkerung betroffen. Die Erkrankung ist multifaktoriell und steht in starkem Zusammenhang mit metabolischen Risikofaktoren wie viszeraler Adipositas, Dyslipidämie und Insulinresistenz. Erster Schritt bei bestehendem Übergewicht: ein gesundes Abnahmen beginnen, das sich über mehrere Monate hinzieht. Vorsicht bei Crash-Diäten, diese schaden der Leber, selbst wenn man dadurch Gewicht verliert.1

Der Anteil an Kohlenhydraten sollte etwas reduziert werden. Gelten normalerweise 50–55 % der Energiezufuhr als Richtwert, so sollten es bei einer Fettleber nur 40–45 % sein. Besonders niedrig sollte die Aufnahme von Glukose, Saccharose und Fruktose sein, also Kohlenhydraten, die rasch resorbiert werden.1 Der glykämische Index von Lebensmitteln sollte deshalb auch stets Beachtung finden.
Eine tägliche Proteinzufuhr von 0,8–1,0 g/kg KG/Tag gilt als günstig. Achtung: Eine erhöhte Proteinzufuhr (Stichwort Low Carb, dafür viel Eiweiß essen) wirkt sich nachteilig aus. Inwieweit es hier Unterschiede zwischen tierischen und pflanzlichen Proteinen gibt, ist noch nicht geklärt. Fett sollte in moderater Menge aufgenommen werden, das gilt besonders für gesättigtes Fett. Supplementierung mit Omega-3-Fettsäuren erweist sich Studien zufolge als vorteilhaft.1

Rauchen steht mit der NAFLD in einem wissenschaftlich erwiesenen Zusammenhang. Dieser wurde vor allem bei Menschen mittleren Alters und Älteren ermittelt. Ein Rauchstopp oder zumindest die Verringerung der täglich gerauchten Zigaretten sind daher ratsame Maßnahmen. Was sich auch gezeigt hat: Sogar Passivrauchen trägt zur Prävalenz der Erkrankung bei.2

Literatur:
1 Schattenberg JM, Ernährungs Umschau 2015
2 Liu Y, et al., J Epidemiol 2013