Richtig essen bei Psoriasis

Das rät der Ernährungswissenschafter Übergewicht, hohe Blutfettspiegel und ein hoher Blutdruck können die Symptome der Psoriasis verschlimmern. Somit kann die Ernährung zwar nicht direkt zur Therapie beitragen, aber sie kann jegliche Therapie unterstützen. Untersuchungen zeigen, dass die Betroffenen eine Linderung der Beschwerden erfahren, wenn weniger gegessen wird. Die Problematik bei Übergewicht stellt sich durch proinflammatorische Zytokine. Diese Botenstoffe fördern somit die ohnehin bei Psoriasis vorliegende Entzündung. Eingeschränkt werden sollte der Konsum von Alkohol. Dieser kann nämlich die Symptome der Psoriasis verstärken, bedingt durch die histaminfreisetzende Wirkung.1 In einigen Studien konnte eine vorteilhafte Wirkung von Fisch und Omega-3-Fettsäuren auf die Schuppenflechte gezeigt werden. Diese Effekte sind wohl auf die antiinflammatorischen Eigenschaften von Docosahexaensäure (DHA) und Eicosapentaensäure (EPA) zurückzuführen. Im Gegenzug sollte die Zufuhr von Arachidonsäure stark reduziert sein. Daher gilt: Finger weg von Wurst, fettreichem Fleisch, Saucen unbekannter Rezeptur und Schmalz. Fettreduzierten Milchprodukten sollte man den Vorzug gegenüber der herkömmlichen Variante geben.1

Einen interessanten Zusammenhang gibt es mit Gluten. In Untersuchungen hat man festgestellt, dass manche Psoriasis-Patienten vermehrt Antikörper gegen Gliadine im Blut haben. Daher untersuchte man vor einigen Jahren drei Monate lang den Effekt einer glutenfreien Kost. Die Probanden mit Antikörpern im Blut verspürten danach eine deutliche Besserung der Symptome. Bei den Teilnehmern ohne Antikörper ergaben sich keine Änderungen. Die Patienten, die zunächst profitiert hatten und dann wieder Gluten zu sich nahmen, litten danach wieder unter einer Verschlechterung ihres Zustandes. Fazit: Es kann sein, dass bei Psoriasis auch eine Unverträglichkeit für Gluten vorliegt. Es lohnt sich für Patienten in jedem Fall, eine glutenfreie Phase einzulegen und den Effekt zu beobachten.2

Ein anderer Einflussfaktor auf Psoriasis sind reaktive Sauerstoffspezies. Daher wird zum reichen Verzehr von Gemüse geraten, um möglichst viele Antioxidanzien aufzunehmen. Vor allem der Verzehr von Karotten und Tomaten wird aufgrund des hohen Gehalts an Flavonoiden und Carotinoiden empfohlen. Auch die Zufuhr von Vitaminen ist wichtig. Außerdem besteht in der Schwangerschaft das Risiko, eine Psoriasis pustulosa zu erleiden, wenn die Serum-Spiegel an Kalzium und Zink sehr niedrig sind.1

Kommt es zu exzessiveren Entzündungen, dann steigt der Bedarf an Folsäure. Außerdem kann die Zufuhr an Eiweiß erhöht werden. Diese Steigerung ohne gleichzeitige Erhöhung der Arachidonsäurezufuhr zu schaffen, ist nicht leicht und benötigt Beratung. Daher sind Eiweißkombinationen wie Mais mit Bohnen oder Getreide mit fettarmer Milch ratsam. Für alle, die es gerne fleischig lieben: Zwei Portionen fettarmes Fleisch pro Woche können auf dem Speiseplan stehen.

Literatur:

1 Divya SA et al., J Nutr Food Sci 2015

2 National Psoriasis Foundation/USA