Achillodynie: minimalinvasiv versorgt

Wie entstehen chronische Achillessehnenschmerzen?

Das Sehnengewebe wird durch Mikrotraumata und Überbelastung geschädigt. Die Folge ist eine entzündliche Reaktion. Chronisch wird die Achillodynie, wenn sich die Achillessehne spindelförmig verdickt. Die Symptomatik tritt häufig bei Sportlern auf. Der Grund für die Reizung sind meist Trainingsfehler oder ein unpassendes Schuhwerk. Es können jedoch auch Beinachsenprobleme verantwortlich sein. Auch das Tragen von High Heels oder zunehmende Immobilität durch sitzende Tätigkeiten können eine Achillodynie auslösen.

Welche Symptome treten bei den Patienten auf?

Klassische Symptome sind Schmerzen, Schwellung, Überwärmung und Druckempfindlichkeit in der Region der Achillessehne. Bei einer chronischen Entzündung kann dieser Schmerz dauerhaft werden.

Wann muss das behandelt werden?

Die Beschwerden treten häufig morgens bei den ersten paar Schritten auf oder nach langem Sitzen. Beim Sport treten meist nach etwa eineinhalb Stunden besonders heftige Beschwerden auf. Es kommt zu einer Verdickung im Unterschenkelbereich distal und die Achillessehne schmerzt oberhalb vom Ansatz. Die Gefahr einer Ruptur besteht. Eine konservative Behandlung ist bei den ersten Anzeichen von Schmerzen auf jeden Fall indiziert. Dazu gehören zum Beispiel Ruhigstellung, Heilgymnastik oder Wärmebehandlungen sowie Dehnungsübungen oder Stoßwellenbehandlung. Das Problem bei den Dehnungsübungen ist die mangelnde Compliance, sodass die Schmerzen meist nicht langfristig verschwinden. Im Akutfall sind auch Cortisonspritzen eine passende Therapie, nicht jedoch, wenn die Schmerzen chronisch sind, da damit die Struktur der Sehnen weiter geschwächt wird. Auch das Infiltrieren zur Lösung des Narbengewebes, des sogenannten Brisement, ist heute nicht mehr State of the Art.

Welche Vorteile bietet eine Operation?

Gerade bei den Achillessehnenoperationen sind Wund­heilungsstörungen sehr häufig und die Gefahr, dass Nerven verletzt werden, ist groß. Daher gehen wir hier minimal­invasiv vor, mit allen Vorteilen, die derartige Eingriffe mit sich bringen: ohne Vollnarkose, ohne Nervenverletzungen und ohne Wundheilungsstörungen. In Lokalanästhesie wird oberhalb des Achillessehnenansatzes ein Schnitt von 0,5 bis 0,7 cm durchgeführt. Mit einem Spezialinstrument dringt man in die Sehnenscheide ein und kann bei diesem Manöver auch Vernarbung zwischen der Sehnenscheide und der Achillessehne lösen. Über eine Kamera werden die Verdickungen der Sehne lokalisiert und dort wird durch wiederholten Tenotomien der Achillessehne die Durchblutung wieder gezielt aktiviert. Die Methode ist durchaus bekannt und auch in der Literatur mit einer hohen Zufriedenheitsrate beschrieben. Neu daran ist, dass wir den Eingriff unter Kontrolle einer Endoskopie-­Kamera machen. Der Eingriff dauert lediglich zehn Minuten und hinterlässt auch keine große Narbe. Ein Wermutstropfen ist, dass danach vier Wochen Gips oder ein Walker notwendig ist. Danach ist eine Physiotherapie zum rascheren Muskelaufbau, vor allem bei älteren Patienten oder Leistungssportlern, angeraten.