Operative Behandlung von Skoliosen

Kürzlich wurde am LKH Feldkirch österreichweit erstmalig ein neues ­Stabsystem zur Behandlung von Skoliose bei einem elfjährigen Kind eingesetzt.
Skoliosen treten bei ca. 0,1 bis 2 % der Bevölkerung auf, behandlungsbedürftig sind aber weniger als 0,25 %. Eine von 100 betroffenen Personen muss operiert werden. Die Ursachen für Skoliose sind noch unerforscht, bei 20 % handelt es sich um eine Fehlbildung der Wirbel aufgrund neurologischer Grunderkrankungen. „Eine Krümmung der Wirbelsäule kann bereits vor dem 1. Lebensjahr, am häufigsten aber vor dem pubertären Wachstumsschub im Alter von etwa zehn Jahren auftreten“, erklärt Wirbelsäulenspezialist Prim. Univ.-Doz. Mag. Dr. Christian Bach, Leiter von Vorarlbergs Schwerpunktabteilung für Orthopädie. Operativ behandelt werden Skoliosen ab einem Krümmungswinkel von 40° bis 50°, unabhängig vom Alter des Kindes.
Wenn die Wirbelsäule operativ gerade gerichtet wird, spielen die Wahl der Methode und die Expertise des Operateurs eine große Rolle, um möglichst knochen- und wirbelschonende sowie erhaltende Ergebnisse zu erzielen. „Bei dieser Operation werden im oberen sowie im unteren Bereich links und rechts von der Wirbelsäule jeweils zwei bis vier Schrauben mit offenen Schraubköpfen fixiert, durch die zwei Metallstäbe zur Aufrichtung der Wirbelsäule geschoben werden. Diese Korrektur ist nicht endgültig, sondern muss gemäß dem Wachstum des Kindes nachadjustiert werden, sodass die Wirbelsäule sich auch beim Wachsen weiter aufrichten kann“, führt Bach aus. Bei der üblichen Methode muss das Kind dann einmal jährlich eine sogenannte Nachspann-Operation über sich ergehen lassen, bis es ausgewachsen ist.
Bei der Verwendung des MAGEC® Wachstumsstabes wird ein anpassbarer Stab implantiert, der per Fernbedienung von außerhalb des Körpers verlängert werden kann.
Der MAGEC® Wachstumsstab ist ein spinaler Titanstab, der chirurgisch implantiert und mit spinalen Fixierungskomponenten gesichert wird. Das System beinhaltet eine externe Fernbedienung (ERC), die mehrere Male nach der Implantation verwendet wird, um den implantierten Stab von außerhalb des Körpers zu verlängern oder zu verkürzen.