Finasterid: Details der 18-Jahres-Follow-up-Daten des Prostate Cancer Prevention Trial (PCPT)

Der 2003 veröffentlichte Prostate Cancer Prevention Trial (PCPT) ging der Frage nach, ob durch die regelmäßige Einnahme eines 5-Alpha-Reduktase-Hemmers das Risiko, an einem Prostatakarzinom zu erkranken, gesenkt werden könne.

Das Studiendesign in Kürze: > 18.000 Männer über 55 Jahre, mittlerer PSA-Wert ≤ 3,0 ng/ml, digital-rektale Untersuchung unauffällig, wurden in zwei Gruppen randomisiert und über 7 Jahre entweder mit einem 5-alpha-Reduktase-Hemmer (5 mg Finasterid täglich) oder mit Placebo behandelt. Jährlich wurde der PSA-Wert kontrolliert und eine digital-rektale Untersuchung durchgeführt. Zudem wurde am Ende der Studie eine Prostatabiopsie durchgeführt.

Die initialen Ergebnisse zeigten eine deutliche Risikosenkung unter Finasterid-Einnahme, dem gegenüber stand aber die Beobachtung, dass in der Finasterid-Gruppe ein höherer Anteil aggressiver Tumoren (Gleason-Score 7-10) nachgewiesen wurde.

Update: Im New England Journal of Medicine (Thompson IM et al., N Engl J Med 2013; 369:603-610) wurden nun die 18-Jahres-Follow-up-Daten veröffentlicht. Das Ergebnis: In der Finasterid-Gruppe wurde bei 10,5 % ein Prostatakarzinom diagnostiziert, in der Placebo-Gruppe bei 14,9 %, was einer 30-prozentigen Reduktion des relativen Risikos entspricht. High-Grade-Tumoren wurden bei 3,5 % in der Finasterid-Gruppe detektiert, verglichen mit 3,0 % in der Placebo-Gruppe. Die 10-Jahres-Überlebensrate bei Männern mit Low-Grade-Tumoren betrug 83,0 % in der Finasterid-Gruppe und 80,9 % in der Placebo-Gruppe. Bei Männern mit High-Grade-Tumoren betrug diese 73,0 % (Finasterid) respektive 73,6 % (Placebo). Die jeweiligen Unterschiede in den Überlebensraten waren nicht signifikant.

Quelle: http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1215932

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