Genom-Profiling von Peniskarzinomen und Auswirkungen des HPV-Status auf Checkpoint-Inhibition-bezogene Biomarker

Hintergrund: Das penile Plattenepithelkarzinom ist eine seltene und aggressive Erkrankung, bei der im fortgeschrittenen Stadium Immun-Checkpoint-Inhibitoren nur wenig Erfolg versprechen. Etwa die Hälfte der Fälle werden mit einer HPV-Infektion in Verbindung gebracht. Ziel dieser Studie war es mittels Next-Generation-Sequenzierung die Landschaft somatischer Veränderungen und Immuntherapie-bezogener Biomarker zu erfassen und Signaturen für HPV-abhängige und HPV-unabhängige Onkogenese zu erstellen.

Studie: In der Gesamtkohorte waren die am häufigsten nachgewiesenen Mutationen TP53 (46%), CKDN2A (26%), PIK3CA (25%), TERT-Promotor (22%), KMT2C (16%) und NOTCH1 (14%).

Insgesamt waren 51 % der Tumore PD-L1-positiv (SP142, >1 %), zudem wiesen 10,7 % eine hohe Tumormutationslast auf. Auffällig war zudem, dass KMT2C-Mutationen (33 % gegenüber 0 %) und FGF3-Amplifikationen (30,8 % gegenüber 0 %) spezifisch für HPV16/18 positiven-Tumoren waren, während CDKN2A-Mutationen (37,5 % gegenüber 0 %) ausschließlich bei HPV16/18 negativen Tumoren auftraten. HPV16/18-positive Tumoren wiesen auch einen Trend zu weniger TP53- (7,7 % vs. 63 %) und TERT-Promotor-Veränderungen (25 % vs. 77 %) auf.

Eine hohe Mutationslast wurde ausschließlich in der HPV16/18 positiven Gruppe gefunden (30,8% gegenüber 0%), während der PD-L1- und Mikrosatelliteninstabilitäts-Status in beiden Gruppen vergleichbar war.

Fazit: Die Autoren schlossen aus dieser Analyse, dass es sich bei HPV-positiven und -negativen Tumoren um molekularbiologisch unterschiedliche Tumore handelt. Die klinische Relevanz dieser Ergebnisse muss in prospektiven multizentrischen Studien untersucht werden.

Quelle: Nazha B et al., Atlanta, USA, Abstract Nr. 4

Innovation: ★★☆    Datenqualität: ★★★    Praxisrelevanz: ★☆☆