Neues zur Be­deu­tung von Trei­ber­muta­tionen bei AML und MDS

Ilaria Iacobucci, ASH 2019, Abstr. #LBA-4

Integrierte Sequenzierung von Genom und Transkriptom bietet neue Informationen zur prognostischen Bedeutung von Treibermutationen bei AML und MDS.

Mittels unbiased whole genome (WGS) und and transcriptome sequencing (RNA-seq) wurden 1,304 Patienten mit AML (598) und MDS (706) untersucht. In verschiedenen Subgruppen wie z.B. AML mit rekurrenten Veränderungen wurden bekannte Ko-Mutationen, aber auch nicht kanonische Partnermutationen nachgewiesen. Obwohl einzelne Gene zum Großteil vorbeschrieben sind, ist die Heterogenität und Komplexität der Mutationen, die Kombination mit spezifischen Expressionsmustern sowie die Korrelation mit dem Outcome neu. Beispielsweise konnte gezeigt werden, dass AML mit NPM1-Mutation häufig mit Genen der klonalen Hämatopoiese assoziiert ist und je nach Expressionssignatur eine unterschiedliche Prognose aufweist.

 Bedeutung für die Praxis: Die großangelegte Studie verwendet WGS und RNA-seq, was methodisch gegenüber dem bisherigen targeted Sequencing die Möglichkeit neuer Entdeckungen und funktioneller Analysen bietet. Neue Partner für bekannte Mutationen werden beschrieben und die prognostische Bedeutung komplexer Muster diskutiert. Die klinische Relevanz dieser Daten in Studien zu zeigen ist eine Aufgabe für die Zukunft.

Integrated Transcriptomic and Genomic Sequencing Identifies Prognostic Constellations of Driver Mutations in Acute Myeloid Leukemia and Myelodysplastic Syndromes, Ilaria Iacobucci, ASH 2019, Abstr. #LBA-4