Patienten mit einem luminalen muskelinvasiven Blasenkarzinom profitieren weniger von neoadjuvanter Chemotherapie

Eine neoadjuvante Chemotherapie bei Patienten mit muskelinvasivem Blasenkarzinom vor radikaler Zystektomie führt zu einem verbesserten Gesamtüberleben von ca. 5-10%. Eine molekulare Subtypisierung bzw. prädiktive Biomarker des Harnblasenkarzinoms sind essenziell, um mögliche Responder bzw. Patienten, die von einer neoadjuvanten Therapie profitieren, zu identifizieren.
In dieser Studie wurden vier Kohorten mit insgesamt 601 Patienten, die zystektomiert wurden, analysiert. Eine molekulare Subtypisierung ist bei allen Patienten erfolgt. 247 Patienten erhielten vor Zystektomie eine neoadjuvante Chemotherapie (NAC), 354 wurden ohne NAC zystektomiert.

Ergebnis: Eine NAC führte zu einem Benefit im Gesamtüberleben (OS) von 7%. Stratifiziert in molekulare Subtypen zeigten Patienten mit einem luminalen Tumor, die eine NAC erhielten, keinen Benefit im Gesamtüberleben vs. Patienten ohne NAC mit einem OS von 63% vs. 65%. Andererseits zeigten Patienten mit nicht-luminalen Tumoren einen signifikanten Überlebensvorteil mit einer NAC gegenüber Patienten ohne einer NAC (71% vs. 61%) 

Fazit

Bei Patienten mit MIBC ist die molekulare Subtypisierung essenziell, um jene Patienten, die von einer NAC am meisten profitieren, zu identifizieren. Patienten mit nicht-luminalen Tumoren haben einen Benefit von einer NAC, wohingegen es bei Patienten mit luminalen Tumoren unwahrscheinlicher ist, dass diese profitieren.

Innovation: ★★☆    Datenqualität: ★★☆    Praxisrelevanz: ★★☆

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