Nasensprays haben in der Praxis große Relevanz. Sie ermöglichen die Benetzung eines großen Teils der Nasenschleimhaut und sind auch aus hygienischer Sicht zu bevorzugen. Für die richtige Anwendung ist eine solide Aufklärung erforderlich – Patienten und
Betroffene können durch kompaktes Praxiswissen effizient mit nützlichen Informationen versorgt werden.
Wegen des Rebound-Effektes (Wiederanschwellen der Schleimhäute nach einigen Stunden) und der Möglichkeit der Gewöhnung mit der Gefahr einer Rhinitis medicamentosa empfehlen die meisten Leitlinien, die Anwendungsdauer auf eine Woche zu begrenzen.4 Manche
Patienten wenden diese Präparate über Monate oder sogar Jahre dauerhaft an und kommen wegen des Rebound-Effektes in die Situation, die Präparate immer häufiger anwenden zu müssen. Dies hat in der Beratung von Patienten bei Pharmakologen und Ärzten in Bezug auf intranasale Alpha-Sympathomimetika zu erhöhter Vorsicht geführt. Entscheidend ist es in solchen Fällen, die zugrunde liegende Ursache der wiederkehrenden Nasenatmungsbehinderung aufzudecken und nach Möglichkeit zu beheben. Das kann zum Beispiel die operative Korrektur einer Septumdeviation oder auch nur eine konsequente antiallergische Therapie sein. Bei guter Aufklärung der Patienten und der Vermeidung benzalkoniumchloridhältiger Präparate können die strengen zeitlichen Anwendungsbeschränkungen der intranasalen Alpha-Sympathomimetika offenbar etwas großzügiger ausgelegt werden.4