Wissenswertes für die Praxis

Nasensprays haben in der Praxis große Relevanz. Sie ermöglichen die Benetzung eines großen Teils der Nasenschleimhaut und sind auch aus hygienischer Sicht zu bevorzugen. Für die richtige Anwendung ist eine solide Aufklärung erforderlich – Patienten und

Betroffene können durch kompaktes Praxiswissen effizient mit nützlichen Informationen versorgt werden.

  • Produkte ohne Konservierungsmittel bevorzugen.
  • Vor der Anwendung schnäuzen – so kommt die Flüssigkeit besser an die Schleimhäute.
  • Die schonendste Technik: gegen die Nasenaußenwand in Richtung Auge sprühen, das Fläschchen dazu am besten in der gegengleichen Hand halten (rechte Hand sprüht ins linke Nasenloch und umgekehrt)
  • Jede Nase im Haushalt sollte mit einem eigenen Spray behandelt werden – Fläschchenteilen kann auch zum Verteilen von Keimen führen.
  • Spray schlägt Tropfen – nicht nur bei der Hygiene, sondern auch bezüglich der besseren Verteilung auf den Schleimhäuten.
  • Nach einer Woche sollte die Anwendung beendet werden, gleichgültig wie oft am Tag der Spray anwendet worden ist (auch wenn es zum Beispiel nur abends war). Andernfalls kann es zu Gewöhnungseffekten kommen.

Alpha-Sympathomimetika und Rhinitis medicamentosa

Wegen des Rebound-Effektes (Wiederanschwellen der Schleimhäute nach einigen Stunden) und der Möglichkeit der Gewöhnung mit der Gefahr einer Rhinitis medicamentosa empfehlen die meisten Leitlinien, die Anwendungsdauer auf eine Woche zu begrenzen.4 Manche

Patienten wenden diese Präparate über Monate oder sogar Jahre dauerhaft an und kommen wegen des Rebound-Effektes in die Situation, die Präparate immer häufiger anwenden zu müssen. Dies hat in der Beratung von Patienten bei Pharmakologen und Ärzten in Bezug auf intranasale Alpha-Sympathomimetika zu erhöhter Vorsicht geführt. Entscheidend ist es in solchen Fällen, die zugrunde liegende Ursache der wiederkehrenden Nasenatmungsbehinderung aufzudecken und nach Möglichkeit zu beheben. Das kann zum Beispiel die operative Korrektur einer Septumdeviation oder auch nur eine konsequente antiallergische Therapie sein. Bei guter Aufklärung der Patienten und der Vermeidung benzalkoniumchloridhältiger Präparate können die strengen zeitlichen Anwendungsbeschränkungen der intranasalen Alpha-Sympathomimetika offenbar etwas großzügiger ausgelegt werden.4