Insult: Warnsignale oft nicht erkannt

Die Awareness den Schlaganfall betreffend ist unter Ärzten natürlich gegeben, unter Laien hingegen herrscht oft Unwissen. „Die Informationsoffensive über Schlaganfall der Österreichischen Ärztekammer möchte dem mit Hilfe der Ärzte entgegenwirken“, so Präsident Dr. Artur Wechselberger.

Typische Anzeichen werden von Betroffenen oft nicht als Schlaganfall wahrgenommen, und so vergeht kostbare Zeit, in der bereits die Rettungskette eingeleitet werden könnte. Auch bezüglich der „Schlagerln“ muss aufgeklärt werden: „Etwa jeder vierte Schlaganfall kündigt sich durch ein ‚Schlagerl‘ an. Da die Beeinträchtigung aber bald wieder verschwindet, wird dieses wichtige Warnzeichen von Patienten nicht ernst genommen!“, so Univ.-Prof. Dr. Johann Willeit, Leiter der Stroke Unit der Univ.-Klinik in Innsbruck.

Dr. Reinhold Glehr, Allgemeinmediziner und ÖGAM-Präsident, ist immer wieder mit der geringen Awareness für das Thema konfrontiert: „Immer wieder erlebe ich, dass ein älterer Patient sozusagen nebenbei die typischen Symptome eines ,Schlagerls‘ beschreibt, ohne sich der Gefahr bewusst zu sein. Hier muss der Allgemeinmediziner sofort eine neurologische Abklärung im Krankenhaus veranlassen, am besten auf einer Stroke Unit.“ Wichtig ist auch, dass Allgemeinmediziner für ein verstärktes Problembewusstsein sorgen, indem sie ihren älteren Patienten die Merkmale eines „Schlagerls“ genau erklären und sie nachdrücklich darauf hinweisen, dass bei diesen Symptomen jedenfalls die Rettung zu alarmieren ist.

Wird ein Schlaganfall rechtzeitig erkannt, wird den Patienten in Österreich eine ausgezeichnete medizinische Behandlung geboten. Von 39 geplanten sind mittlerweile 35 Stroke Units vorhanden, die jeweils binnen 45 Minuten erreichbar sind und damit eine flächendeckende Akutversorgung garantieren. Damit ist Österreich weltweit Spitzenreiter!