Lieferengpässe: Pharmakonzern stärkt Wirkstoffproduktion in EU

Symbolbild (c) Pharmig/APA-Fotoservice/Rastegar

Der französische Pharmariese Sanofi schafft ein neues Unternehmen für Arzneimittel-Wirkstoffe. Die Firma entstehe aus der Zusammenführung von sechs Produktionsstätten des Konzerns in Europa, kündigte Sanofi an. Zuletzt hatte die Pharmabranche bessere Rahmenbedingungen gefordert, um Produktionen aus Asien zurückholen zu können.

Das neue Sanofi-Unternehmen solle aktive pharmazeutische Inhaltsstoffe für andere Firmen herstellen und vermarkten, teilte der Konzern mit. Bis 2022 werde die neue Gesellschaft mit etwa 3.100 Beschäftigten auf einen Umsatz von rund einer Milliarde Euro kommen. Sanofi wolle zudem bis 2022 entscheiden, ob es das Unternehmen an die Börse bringt. Einen Minderheitsanteil von 30 Prozent will der Konzern aber behalten. Unter den Herstellern aktiver pharmazeutischer Wirkstoffe wird das neue Unternehmen laut Sanofi weltweit den zweiten Platz einnehmen.

Das Unternehmen würde dazu beitragen, die Produktion sowie die Lieferkapazitäten in Europa und darüber hinaus zu unterstützen und zu sichern, sagte der Konzern. Ein solcher Wirkstoff-Champion könne einen Beitrag leisten, die starke Anhängigkeit Europas von Asien auszubalancieren. Firmenhauptsitz soll Frankreich sein. Philippe Luscan, Executive Vice President, Global Industrial Affairs bei Sanofi, wurde in französischen Medien so zitiert: „Basierend auf der Expertise und Erfahrung, die wir in unserem Industrie-Netzwerk über Jahrzehnte gesammelt haben, würde diese neue Einheit einen Beitrag zu mehr Stabilität bei der Versorgung von Millionen von Patienten in Europa und darüber hinaus leisten. Als agiles, eigenständiges Unternehmen könnte die neue Einheit ihr Wachstumspotential voll nutzen, vor allem, wenn sie ihr Drittkundengeschäft in einem Wirkstoffmarkt ausbaut.“ (red)