Studie: Antibiotika könnten Impfwirkung bei Kindern verringern

Bekommen Kleinkinder Antibiotika verschrieben, könnten verschiedene Impfungen schlechter wirken. Das legt eine US-amerikanische Studie nahe, deren Ergebnisse im Fachblatt „Pediatrics“ veröffentlicht wurden.

Das Zusammenspiel von Mikroorganismen im Darm ist auch für das Immunsystem wichtig. Nun wertete ein Team um die Mediziner Timothy Chapman und Michael Pichichero vom Rochester General Hospital Research Institute in den USA Blutproben von 560 Kindern im Alter von 6 bis 24 Lebensmonaten aus. Die Proben waren im Rahmen mehrerer Vorsorgeuntersuchungen sowie bei Auftreten einer akuten Mittelohrentzündung entnommen worden. 342 Kinder aus dieser Kohorte hatten insgesamt fast 1.700 Einheiten Antibiotika in den ersten 24 Lebensmonaten erhalten, während 218 Kinder keine bekamen.

Die Forschenden analysierten dann die Antikörper-Level der Kinder für die Impfungen gegen Diphtherie, Tetanus, Polio, Keuchhusten, Influenza und Pneumokokken. Das Ergebnis: Bei den mit Antibiotika behandelten Kindern waren die Antikörper-Level im Durchschnitt geringer als bei denjenigen, die keine Antibiotika erhalten hatten. Bei jenen Kindern, die Antibiotika zwischen dem neunten und zwölften Lebensmonat oder wiederholt bekamen, lagen diese Level besonders häufig unter den Konzentrationen, die für einen Immunschutz als relevant angesehen werden. Ein differenzierterer Blick auf die Ergebnisse zeigt, dass etwa das Antibiotikum Amoxicillin allein keinen Effekt hatte, in Kombination mit Clavulansäure aber schon. (APA)