Fachleute diskutierten in Salzburg, wie sich der Klimawandel auf die Infektionsgefahr auswirkt. Fazit: Neue Erreger verlangen Antworten im Gesundheitswesen.
„Aufgrund des Klimawandels ist mit neuen Erregern in Europa zu rechnen. Steigt die Temperatur, werden fremde Tiere heimisch; sie bringen auch Erreger, die wir bisher nur aus südlicheren Urlaubsländern kennen. In der Gesundheitsprophylaxe ist deshalb ein Umdenken gefragt. Das Zika-Virus etwa kommt in Europa aktuell noch selten vor, übertragen wird es von der Asiatischen Tigermücke. Sobald sich dieses Insekt hierzulande ausbreitet, wächst das Infektionsrisiko.“ Das schildert der Epidemiologe Jens Gieffers – er hat auf dem Internationalen Hagleitner-Hygieneforum gesprochen, dieser Tage zum sechsten Mal abgehalten wurde.
Mehr als 120 Hygiene- und Desinfektionsexpert:innen trafen sich beim Hygieneunternehmen Hagleitner in Zell am See in Österreich. Thema war auch die Technologie: „Künstliche Intelligenz wird die Hygiene revolutionieren. Eine App sagt der Pflegefachkraft im Krankenhaus dann beispielsweise: Jetzt ist es Zeit, sich die Hände zu desinfizieren. Zugrunde liegen mehrere Datenpools: hier das nationale Infektionsradar, da die spezifischen Anforderungen der jeweiligen Gesundheitseinrichtung.“ Dieses Szenario entwarf Gesundheitsökonomin Kathrin Mann. (red)