Sind alle Patient:innen CAR-T-fit?

Das Alter der CAR-T-Patient:innen bildet sich mehr und mehr als ein wichtiger Faktor im Kontext der non-relapsed Mortality (NRM) ab. Infektionen sind hier der wichtigste Parameter, der zeigt, dass die NRM-Rate bei älteren Patient:innen als Schlüsselaspekt hinsichtlich der Gesamtüberlebensrate angesehen werden kann. Somit ist es nicht verwunderlich, wenn zumindest das Alter – wenn nicht ausschließlich, aber mitwirkend – in die Überlegung, ob ein:e Patient:in eine CAR-T-Zelltherapie erhalten soll, Einfluss nehmen sollte. Letzten Endes wird es aber auch nicht reichen, nur diesen einen patientenspezifischen Faktor und die Indikation zur CAR-T-Zelltherapie zu reflektieren. Vielmehr ist es eine Evaluation der Summe an Komorbiditäten, gemeinsam in Bedachtnahme des Alters und der Art sowie der Summe an Vortherapien, aber auch der Konstellation therapierefraktäre versus -relapsierte Erkrankung und des „Tumor Burden“ (Lymphommasse), aber auch dynamischer Parameter (hohes Ferritin, hohes LDH) und reversibler Parameter wie CRP als Surrogatmarker einer möglichen Hintergrundaktivität im Sinne einer Inflammation des Tumormikroenvironment. All dies gehört unabdingbar zur Abschätzung dazu.

Am Ende ist es eine Case-by-Case-Entscheidung, die viele der genannten Aspekte aufgreift und zudem – aufgrund der doch erheblichen Infektkomplikationen in der Nachsorge – auch Faktoren wie eine bereits versorgte und vorbestehende funktionelle B-Zell-Aplasie mit eventueller laufender Immunglobulinsubstitution sowie eine verminderte Knochenmarksreserve (bedingt durch die Intensität oder Anzahl der Vortherapien oder eine bestehende MDS-Erkrankung bei älteren Patient:innen) berücksichtigt.

Das Ziel bleibt bei allen Überlegungen, die sich mit der Eignung für CAR-T-Zelltherapie auseinandersetzen, weiterhin, die Patient:innen, die es benötigen, ausfindig zu machen, sie sicher zu versorgen und auch bei Ansprechen weiterhin adäquat und sicher nachzusorgen.