US-Präsident Donald Trump kündigte drastische Preissenkungen für Medikamente an. Die Ankündigung führte weltweit zum Einbruch von Pharma-Aktien.
Der republikanische US-Präsident Donald Trump plant eine weitreichende Senkung der Preise für verschreibungspflichtige Medikamente. Ziel seines angekündigten Dekrets ist es, die US-Preise an das Niveau anderer wohlhabender Länder anzugleichen. Innerhalb der nächsten 30 Tage soll die Regierung Preisziele für Arzneimittelhersteller definieren. Trump hatte bereits auf seiner Plattform „Truth Social“ erklärt: „Die Medikamentenpreise werden um 59 Prozent gesenkt.“ Die Preise in den USA liegen derzeit laut Trump um 30 bis 80 Prozent über dem internationalen Vergleich.
In der Vergangenheit hatte Trump bereits versucht, die sogenannte Meistbegünstigungsklausel (Most Favored Nation’s Policy) durchzusetzen, war jedoch juristisch ausgebremst worden. Während andere Länder die Medikamentenpreise mit den Herstellern verhandeln, setzen die USA bislang auf private Pharmacy Benefit Manager. Auch wenn unter seinem Vorgänger, dem Demokraten Joe Biden mit dem Inflation Reduction Act erste Preisverhandlungen möglich wurden, bleiben die Kosten für viele Medikamente in den USA weiterhin deutlich höher als in anderen Industrienationen.
Die neue Regelung bringt eine grundlegende Umstellung auf ein Referenzpreissystem, das auch Folgen für Europa haben wird. Denn die US-Preise sind oft Bezugspunkt für Preisverhandlungen der Industrie in Europa. Die Finanzmärkte reagierten deshalb prompt auf Trumps Ankündigung: Weltweit gerieten Pharmawerte unter Druck. In Europa verloren unter anderem Roche und Novo Nordisk mehr als drei Prozent, Novartis 2,6 Prozent und GSK zwei Prozent. Auch US-Konzerne wie Eli Lilly, Gilead Sciences, Amgen sowie Merck & Co verzeichneten vorbörsliche Kursverluste zwischen zwei und vier Prozent. (red/APA)