Innovation im Gesundheitssystem ist als Investition in die Zukunft zu sehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie, die das IPF Institut für Pharmaökonomische Forschung im Auftrag des FOPI (Forum der forschenden pharmazeutischen Industrie) durchgeführt hat. Die Studie zeigt anhand mehrerer Fallbeispiele, dass pharmazeutische Innovationen wie neue Medikamente oder Impfstoffe breiter und über mehrere Dimensionen hinweg wirken und somit auch umfassender zu bewerten sind. Denn innovative Therapien bieten einen großen gesellschaftlichen Mehrwert: Sie können das Leben von Betroffenen verlängern und in manchen Fällen sogar Krankheiten heilen. Zudem steigern sie die Produktivität und die Lebensqualität der Menschen und wirken sich positiv auf die gesamte österreichische Wirtschaft aus.
„Die Gesundheit und die Wirtschaft eines Landes bedingen einander gegenseitig. Eine gesunde Bevölkerung trägt entscheidend zum Wohl eines Sozial- und Wirtschaftssystems bei. Gleichzeitig ist eine leistungsfähige Wirtschaft notwendig, um ein soziales Gesundheitssystem zu finanzieren und aufrechtzuerhalten“, erklärt Dr.in Evelyn Walter, Geschäftsführerin des IPF. „Investitionen in präventive und therapeutische Innovationen sind deshalb Investitionen in Humankapital und von zentraler Bedeutung. Dennoch werden Entscheidungen im Gesundheitswesen hierzulande sehr stark anhand der Ausgaben diskutiert – was dazu führt, dass sie viel zu kurzfristig betrachtet werden. Eine isolierte Betrachtung der Behandlungsausgaben wird jedoch dem gesamten Werte- und Nutzenspektrum von Innovationen niemals gerecht“, so Walter weiter, „auch wenn die Effekte der Innovationen je nach Indikationsbereich durchaus unterschiedlich stark ausgeprägt sein können.“ Dies wurde anhand von fünf Erkrankungen (Melanom, Hämophilie B, chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Herpes Zoster, Depression) beispielhaft berechnet.
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2024 war für Boehringer Ingelheim RCV (Regional Center Vienna) wieder ein erfolgreiches Jahr. Die Gesamterlöse des Humanpharma- und Tiergesundheitsgeschäfts stiegen um 5,7% auf 1.461,8 Mio. € (2023: 1.383,4 Mio. €). Währungsbereinigt wuchsen die Geschäftsbereiche Humanpharma um +6,4% und die Tiergesundheit um +8,4%. Boehringer Ingelheim RCV erreichte im Jahr 2024 rund 7,5 Millionen Menschen mit lebenswichtigen Medikamenten. Mit aktuell mehr als 50 klinischen Studien (Phase I: 27, Phase II: 18, Phase III: 7; Stand: 2. April 2025) ist die Forschungspipeline von Boehringer Ingelheim sehr gut gefüllt. Zwei Wirkstoffe, Nerandomilast und Zongertinib, befinden sich in der Zulassungsphase.
Auch in der Verfahrensentwicklung der biopharmazeutischen Produktion vermeldet Boehringer Ingelheim einen Durchbruch: Vor Kurzem ist es in Kooperation mit Sutro Biopharma gelungen, eine zellfreie Produktionstechnologie von einer kleinen Produktionsmenge auf eine Großproduktion hochzuskalieren. Das gilt als Meilenstein in der Branche. Diese Innovation könnte bei Antikörper-Wirkstoff-Konjugaten (engl.: antibody drug conjugates) der nächsten Generation angewendet werden, die gegen eine Vielzahl von Krebsarten gerichtet sind. „Wir freuen uns sehr, dass unsere langjährige Partnerschaft mit Sutro den Grundstein für die Wahl unseres Standorts zur Demonstration der Technologie im kommerziellen Maßstab gelegt hat, was unseren Ruf als Herstellungsexperten unterstreicht“, sagt Tilman Rock, Standortleiter Biopharmazie in Wien. Generell sehe es bei der biopharmazeutischen Produktion in Österreich sehr gut aus, erklärt er weiter: Während die mikrobiellen Produktionsanlagen mit zwei weiteren Produktzulassungen 2024 punkteten, ist die Zellkulturproduktion nach der Eröffnung 2021 voll angelaufen und beliefert den Weltmarkt mit mehreren Produkten. Eines davon ist das Boehringer-Produkt Actilyse® zur Behandlung von ischämischen Schlaganfällen und Herzinfarkten.
Rund 50 Mrd. Euro investiert die Pharmaindustrie in Europa in Forschung & Entwicklung (F&E). Das entspricht einer F&E-Quote von 12,9% und weist die Pharmaindustrie als mit Abstand forschungsintensivste Branche aller Technologiesektoren aus – deutlich vor der IT und der Auto- oder der Luftfahrtindustrie. Betrachtet man die weltweit 15 größten Pharmaunternehmen, liegt die F&E-Quote mit 25,2% sogar noch höher. Diese Innovationen in Forschung und Entwicklung haben es ermöglicht, dass in den letzten zehn Jahren rund 400 innovative Therapien in Europa zugelassen und für die Patient:innen verfügbar gemacht werden konnten. Auch 2024 kamen 38 Arzneimittel mit einem komplett neuen Wirkstoff auf den Markt – darunter ein Brustkrebs-Medikament, das bei Therapieresistenzen neue Optionen eröffnet, und ein neues Kombinationsantibiotikum für schwere und lebensbedrohliche Infektionen, das bestehende Resistenzen umgehen kann. Markant sinkende Zahlen bei klinischen Studien geben jedoch Anlass zur Sorge und signalisieren, dass die Forschung in Europa bzw. Österreich unter Druck gerät. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Innovationsbilanz der Medizinmarktaufsicht der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und des Forums der forschenden pharmazeutischen Industrie in Österreich (FOPI). Laut aktuellen Statistiken ist die Zahl der klinischen Studien in ganz Europa rückläufig und auch in Österreich mit einem Minus von mehr als 10% bemerkbar. Parallel dazu wurde und wird in den USA und in China massiv in die klinische Forschung investiert. „Deshalb ist die konsequente Ausgestaltung einer österreichischen Life-Science- und Pharmastrategie dringend nötig – mit effektiven Maßnahmen in den Bereichen ‚Nachhaltige Medikamentenversorgung‘, ‚Forschungsförderung‘, ‚Standort Österreich‘, ‚Digitalisierung‘ und ,Vorsorgeprogramme‘“, unterstreicht FOPI-Präsident Dr. Leif E. Moll, MBA.
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Am 5. März 2025 wurde der Europäische Raum für Gesundheitsdaten (European Health Data Space – EHDS) aus der Taufe gehoben. Dieser erste gemeinsame EU-Datenraum soll den sicheren Austausch gesundheitsbezogener Daten ermöglichen. Damit kann die Gesundheitsversorgung verbessert sowie unter bestimmten Rahmenbedingungen die Forschung erleichtert und vorangetrieben werden.
Damit Schritt für Schritt alle Anforderungen des EHDS erfüllt werden, muss die EU-Kommission in den nächsten Jahren über 20 Durchführungsrechtsakte vorlegen. Ebenso müssen entsprechende Gremien geschaffen werden. Der EHDS wird in verschiedenen Phasen zur Anwendung kommen. Der Datenaustausch für Patientenkurzakte und andere vorrangige Daten für die Primärnutzung (sprich, für die individuelle Versorgung) wird am 26. März 2029 in Betrieb genommen. Gleichzeitig treten die Regeln für die sekundäre Nutzung (also für Forschung und Gesundheitspolitik) von Daten für die meisten Datenkategorien in Kraft. Zwei Jahre später, am 26. März 2031, wird der EHDS auf weitere Datenkategorien ausgeweitet, so die EU-Kommission in einer Pressemitteilung.
Die Viatris Austria GmbH wurde erneut als „Great Place to Work® in Österreich“ zertifiziert und als einer der zehn besten Arbeitgeber in der Kategorie 50–99 Mitarbeitende in der Rangliste „Best Workplaces Austria 2025“ ausgezeichnet. Diese renommierte Auszeichnung würdigt Unternehmen für ihre vertrauensvolle und wertschätzende Arbeitsplatzkultur. Viatris Österreich überzeugt durch ein inspirierendes Arbeitsumfeld, das von Teamgeist, Innovation und einer starken Unternehmenskultur geprägt ist. „Wir sind außerordentlich stolz auf diese Zertifizierung. Sie bestätigt unser Engagement für eine offene, faire und unterstützende Arbeitsatmosphäre“, sagt Dietrich Göller, Country Manager Viatris Austria GmbH.
Ein unter der Leitung des AIT Austrian Institute of Technology im Rahmen des Forschungsprojekts DekarbPharm (Projektkoordinator: PHARMIG) entwickeltes Online-Tool bietet Unternehmen eine niederschwellige Möglichkeit, die Energieversorgung sowie den Energieverbrauch, insbesondere von Wärme- und Kältesystemen, CO2-reduziert bzw. -frei zu gestalten. Das Online-Tool ermöglicht es, bestehende Energiesysteme individuell abzubilden, neue Anlagenvarianten mit Kosten- und Betriebsparametern zu definieren und entweder eine reine Kostenoptimierung oder einen schrittweisen Dekarbonisierungspfad zu berechnen. Die Ergebnisse werden als dynamische HTML-Reports dargestellt und dienen als Grundlage zur weiteren Planung.
» Weitere Informationen: dekarbpharm.ait.ac.at
Mit März 2025 hat Thomas Haslinger die Funktion des Market Access Director beim Biopharma-Unternehmen Bristol Myers Squibb (BMS) übernommen. Er folgt damit auf Jens Weidner, der im Herbst zum General Manager des Österreich-Standorts ernannt wurde. Haslinger verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im Gesundheitsbereich und verantwortete mehrere Führungspositionen, darunter als Generalsekretär des Pharmaverbandes FOPI, Senior Market Access Manager bei AbbVie und zuletzt als Market Access Director bei Novo Nordisk Pharma. Internationale Erfahrung sammelte der Jurist in Brüssel, wo er als Leiter des Verbindungsbüros der österreichischen Apotheker:innen fungierte. Bei Bristol Myers Squibb zeichnet der gebürtige Salzburger ab sofort für die Bereiche Market Access, Pricing & Reimbursement, Field Access, Health Economics und Governmental Affairs verantwortlich.
Alexander Mülhaupt; © Roche | Thomas Meyer Photography
Alexander Mülhaupt verantwortet seit 15. März 2025 als neuer General Manager die Strategie von Roche in Österreich. Er kann bereits auf eine 23-jährige internationale Karriere bei Roche zurückblicken; zuletzt leitete er Roche Neuseeland. Mülhaupt folgt auf Susanne Erkens-Reck, die nach fünf erfolgreichen Jahren als Geschäftsführerin der Roche Austria GmbH wieder in ihre alte Heimat bei Basel zurückkehrt. Mülhaupt studierte Betriebswirtschaft, Marketing und Finanzen an der International School of Management in Dortmund (Deutschland), der University of Colorado in Colorado-Springs (USA) und der European Business School in London (UK). Seine internationalen Karriereschritte umfassten bei Roche neben seiner bisherigen Rolle als General Manager in Neuseeland die Funktionen des Lifecycle Leaders, zuvor war er Head of Global Oncology Strategy, Division Manager und International Business Leader in der Schweiz, USA und Kanada.
Sara Leitao hat mit 14. März 2025 die Funktion des Managing Director bei Johnson & Johnson Innovative Medicine Austria (vormals Janssen Austria) in Wien übernommen. Leitao folgt Ramez Mohsen-Fawzi nach, der eine neue Position als Managing Director für Zentraleuropa und die baltischen Staaten bei J&J Innovative Medicine antritt. Die studierte Veterinärmedizinerin ist bereits seit 2008 in verschiedensten Positionen (Medical & Commercial für unterschiedliche Fokusgebiete) tätig – und zwar weltweit, sowohl in lokalen als auch überregionalen Rollen. Zuletzt leitete sie als Commercial Director in Schweden und Island das Sales-, Marketing- und Operations-Team. Leitao bringt viel Erfahrung in der strategischen Organisationsentwicklung, digitalen Transformation und im Talent Development mit. Sie wird auch Teil des mid-sized Markets Leadership-Teams für standortübergreifende Agenden sein und den Pharmastandort Österreich über die Landesgrenzen hinweg enger vernetzen.
Mit 1. April 2025 wurde Catherine Emond zum Novartis Country President Österreich bestellt. Sie leitet den Geschäftsbereich International (Marketing und Vertrieb innovativer Arzneimittel) von Novartis in Wien, wo sie auch stationiert ist, und führt als Country President in Österreich das Country-Leadership-Team, in dem alle Geschäftseinheiten und Gesellschaften von Novartis in Österreich vertreten sind, einschließlich der Forschungs- und Entwicklungs- sowie Produktionszentren in Kundl und Schaftenau in Tirol. Emond bringt Erfahrung aus rund 25 Jahren im Gesundheitssektor mit, davon rund 20 Jahre in verschiedenen Funktionen bei Novartis. Zuletzt verantwortete sie als Business Unit Head das Therapiegebiet Neurowissenschaften und Immunologie bei Novartis International UK in London. Als Novartis Country President Österreich will Emond den Fokus auf Forschung und Innovation weiter stärken und dazu beitragen, allen Patient:innen den Zugang zu lebensverändernden Medikamenten zu ermöglichen.
v.l.n.r.: Vizepräsident Ing. Mag. Roland Huemer, Vizepräsidentin Dipl. rer. nat. Nicole Schlautmann, MBA, Präsident Dr. Pavol Dobrocky, Vizepräsidentin Mag.a (FH) Elisabeth Keil, PHARMIG-Generalsekretär Mag. Alexander Herzog; © Katharina Schiffl
Im Mai 2025 hat die PHARMIG, der Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs, einen neuen Präsidenten und einen neuen Vorstand gewählt: Pavol Dobrocky, Geschäftsführer des Boehringer Ingelheim Regional Center Vienna (RCV), übernimmt das Präsidentenamt. Gemeinsam mit ihm bilden Roland Huemer (Richter Pharma AG) als Vizepräsident sowie Elisabeth Keil (Daiichi Sankyo Austria GmbH) und Nicole Schlautmann (Merck Sharp & Dohme Ges.m.b.H.) als Vizepräsidentinnen das Präsidium der PHARMIG. Bernhard Wittmann (Sigmapharm Arzneimittel GmbH) kehrt nach seiner eineinhalbmonatigen Präsidentenrolle wieder in den Vorstand zurück.
Anlässlich seiner Wahl an die Verbandsspitze sagt der neue PHARMIG-Präsident Pavol Dobrocky: „Mit Blick in die Zukunft stehen wir vor großen Herausforderungen. Dieses Land hat das Potenzial, international eine führende Rolle einzunehmen – doch dafür brauchen wir stabile und klare Rahmenbedingungen. Als Verband setzen wir uns dafür ein, das Gesundheitssystem finanzierbar zu halten und gleichzeitig Innovationskraft sowie Versorgungssicherheit zu stärken. Mein Ziel ist es, im konstruktiven Dialog mit Politik und Verwaltung Lösungen zu gestalten, die sowohl die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten als auch die Anforderungen unserer Branche berücksichtigen.“
Mit Ende Februar 2025 hat Gabriele Vlach-Kinhirt die Geschäftsleitung der CreaCom Werbeberatungsgesellschaft m.b.H. zurückgelegt und sich in den Ruhestand verabschiedet. Eigentümerin der CreaCom bleibt sie weiterhin. Ihre langjährige Mitarbeiterin und Co-Geschäftsführerin Sabine Marzi-Kubin hat nunmehr die alleinige Geschäftsführung übernommen und wird in Zukunft die Geschäfte von CreaCom leiten.
Wolfgang Andiel, Lead Public Affairs bei Sandoz, wurde im Februar 2025 bei der Jahresgeneralversammlung des Österreichischen Generikaverbandes (OeGV) zum mittlerweile fünften Mal als Präsident wiedergewählt. Als Vizepräsidenten bestätigt wurden Mag. Elgar Schnegg (Teva/ratiopharm) und Dr. Gerhard Klinger (Genericon Pharma). Dr. Martin Spatz (Stada) bleibt Schriftführer, Matija Kovac (Bluefish Pharma) übernimmt die Kassierfunktion. Als neues Mitglied begrüßt der Generikaverband Accord Healthcare, ein weltweit tätiges Pharmaunternehmen, das Generika, Biosimilars und Originalprodukte entwickelt, herstellt und in über 85 Ländern vertreibt. Aktuelles Ziel des OeGV ist es vor allem, planbare Rahmenbedingungen für Generikahersteller zu schaffen. „Wir brauchen nachhaltige Wettbewerbsbedingungen, um die Verfügbarkeit essenzieller Medikamente und damit die nachhaltige Versorgungssicherheit der Patientinnen und Patienten zu sichern“, betont Andiel.
Ute Van Goethem, Geschäftsführerin von AbbVie in Österreich, wurde im März 2025 zur Vizepräsidentin des Forums der forschenden pharmazeutischen Industrie (FOPI) gewählt. Nach der Bestellung von Leif E. Moll zum Präsidenten vervollständigt nun die erfahrene Pharmamanagerin das Präsidium und wird gemeinsam mit Vizepräsident George Tousimis und Generalsekretärin Astrid Jankowitsch den Verband nach außen vertreten. Als FOPI-Vizepräsidentin möchte sich Van Goethem für gute Rahmenbedingungen von der Erforschung bis zur Erstattung einsetzen: „Gerade die aktuelle politische Situation gibt uns die Möglichkeit, gemeinsam mit den anderen Partnern das Gesundheitswesen zum Besseren zu verändern – mit einem konstruktiven Dialog und konkreten Lösungsvorschlägen.“