© Vinzenz Kliniken Wien/Deak Die Vinzenz Kliniken Wien lassen als Erste Kapseln und Tabletten von einer Maschine verblistern. Das soll die Patient:innensicherheit verbessern.
Ein wienweit neuartiges Projekt zur Automatisierung und Digitalisierung in Krankenhäusern sowie zur Patient:innensicherheit startet nun in den Vinzenz Kliniken Wien.Die jeweils nötigen Medikamente – Tabletten und Kapseln – für Patient:innen werden nicht mehr wie bisher vom Pflegepersonal auf den Stationen händisch aus den Packungen gedrückt und den Patient:innen zugeordnet, sondern von der Apotheke mithilfe eines Automaten verblistert – also in einzelnen kleinen Hüllen verpackt. Damit wird das Pflegepersonal entlastet und noch mehr Zeit für die direkte Zuwendung zu den Patient:innen gewonnen. Die Maschine versieht die erzeugten Säckchen individuell mit allen relevanten Informationen: Name, Geburtsdatum, Einnahmedatum und -zeit, Einnahmehinweis, Tablettenzahl sowie Bezeichnung, Stärke und Wirkstoff des Arzneimittels – damit es zu keinen Missverständnissen oder Verwechslungen kommen kann. Zusätzlich kümmert sich das Apotheken-Team um eine ausführliche Sicherheits- und Qualitätskontrolle.
Auch Patient:innen können einfacher nachvollziehen, welche Arzneimittel sie wann und wie einnehmen sollen. „Diese automatische Vorgangsweise ist wirklich ein wichtiger und großer Schritt in Richtung digitaler und noch sichererer Arzneimittelversorgung – ganz im Sinne unserer Patient:innen“, sagt David Pötz, der Geschäftsführer der Vinzenz Kliniken Wien. „Wir setzen einen weiteren Schritt, um durch die Einbindung der Apotheke an der Seite von Medizin und Pflege den Herausforderungen des Fachkräftemangels und des demografischen Wandels zu begegnen.“
Der Blisterautomat leistet seine Arbeit in der Krankenhausapotheke im Barmherzige Schwestern Krankenhaus im sechsten Wiener Gemeindebezirk, die zugleich die Apotheke der fünf Kliniken der Vinzenz Kliniken Wien ist. Zwei Stationen in der Gruppe sind bereits an das neue System angeschlossen, die weiteren Stationen werden sukzessive folgen. Grundlage für das neue System ist die seit 2024 in allen fünf Fachkliniken verfügbare elektronische Fieberkurve. Den Ärztinnen und Ärzten stehen nun zusätzlich – strukturiert in den Verordnungsprozess aller Patient:innen eingebunden – Apotheker:innen zur Seite, die zur Optimierung und Sicherheit der Medikation beitragen. (rüm)