Herzinsuffizienz durch Melatonin-Präparate?

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Nach den Ergebnissen einer US-Studie könnte die Einnahme von Melatonin-Präparaten über mehr als zwölf Monate zu einer Erkrankung an Herzinsuffizienz führen. 

Für eine Studie, die kürzlich beim Jahreskongress der US-Kardiologengesellschaft (AHA) in New Orleans vorgestellt wurde, werteten US-Forscher:innen rund um Ekenedilichukwu Nnadi vom Suny Downstate/Kings County Primary Care-Zentrum in New York Gesundheitsdaten von mehr als 130.000 Erwachsenen und über einen Zeitraum von fünf Jahren aus. Sie alle litten in diesem Zeitraum an Schlaflosigkeit und nahmen mindestens zwölf Monate lang Melatonin ein.  Die Forscher:innen über das Ergebnis der Auswertung: Bei den Melatonin-Konsument:innen wurde häufiger als in einer Vergleichsgruppe Schlafloser, die kein Melatonin nahmen, eine chronische Herzinsuffizienz diagnostiziert. Das Risiko für Herzschwäche durch langfristige Einnahme des Schlafhormons ist laut der Studie sogar um 90 Prozent erhöht.  

Ein ähnliches Ergebnis zeigte sich durch die Analyse der US-Forscher:innen von Daten Schlafloser in Großbritannien, die zwei Melatonin-Rezepte oder mehr im Abstand von mindestens 90 Tagen eingelöst hatten. Hier war das Risiko für Herzinsuffizienz um 82 Prozent erhöht.  

Die AHA betonte anlässlich der Vorstellung der Studie, diese sei zwar nicht dazu geeignet einen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Melatonin-Präparaten und Herzschwäche nachzuweisen. Sie könnte aufgrund der aussagekräftigen Assoziation aber zu weiteren Studien zur Klärung des Sachverhalts führen. Der Hauptautor der Studie Nnadi: „Sollte sich unsere Studie bestätigen, könnte dies Auswirkungen darauf haben, wie Ärzt:innen Patient:innen über Schlafmittel beraten.“ (sst)