© BaLL LunLa/Shutterstock.com Eine neue Studie zeigt: Tattoo-Tinte hat Einfluss auf die Abwehrkraft des Immunsystems und verändert die Reaktion des Köpers auf Impfungen.
Sie tragen Fuß-Tattoos in Schwarz, Rot oder Grün: 40 der Mäuse, die den Forscher:innen an der Università della Svizzera Italiana (USI) im schweizerischen Bern zur Verfügung stehen. Sinn des Stechens der Tätowierungen war aber nicht die Hautverfärbung, sondern das Erforschen des Einflusses von Tattoo-Tinte auf die Abwehrkraft des Immunsystems.
Das Ergebnis der Studie: Die Tinte sammelt sich nach dem Tätowieren in den Lymphknoten an, wo sie von Fresszellen des Immunsystems, den Makrophagen aufgenommen wird. Abbauen können die Makrophagen die Tinte aber nicht. Das führt zunächst zu einer akuten, dann zu einer chronischen Entzündungsreaktion, die das Immunsystem schwächt. Als die Forscher:innen um Santiago Gonzales die Mäuse nach den Tätowierungen noch mit einem mRNA-basierten COVID-19-Impfstoff impften, zeigte sich ein weiterer Einfluss der Tinte auf das Immunsystem. Es wurde eine reduzierte Antikörperreaktion festgestellt, was bedeutet, dass die Impfung schlechter wirkt.
Im Anschluss an das Mausexperiment wurde dieses mit menschlichen Immunzellen wiederholt. Da die Zellen ähnlich auf die Tattoo-Tinte und die Impfung reagierten wie die Immunzellen der Mäuse, betonen die Forscher:innen, dass die Studienergebnisse auch für Menschen relevant sein könnten und warnen zugleich vor möglichen Auswirkungen von Tätowierungen. (sst/APA)