Aspirin in der Primärprävention

 
Prof. Dr. Jolanta Siller-Matula

Gelbenegger G., Vienna, AT; Abstract # P668
 
Eine Meta-analyse in über 164.000 Patienten zeigte, dass Aspirin in der Primärprävention keinen positiven Netto-Benefit bringt. Aspirin verminderte zwar das Risiko von Myokardinfarkten (4 Myokardinfarkte werden verhindert, wenn 10.000 Patienten für 1 Jahr mit Aspirin behandelt werden), gleichzeitig aber steigerte es das Risiko von Blutungen erheblich (von 10.000 für die Dauer von 1 Jahr behandelten Patienten erleiden 8 signifikante Blutungen) in der allgemeinen Population, aber auch bei Diabetikern. Drei Subgruppen profitieren besonders von Aspirin-Therapie: mit Statin behandelte Patienten, Nichtraucher und Männer.

Bedeutung für die Praxis: Die Routine-Verschreibung von Aspirin in der Primärprävention, besonders bei Diabetikern, sollte hinterfragt werden.