Aus der Forschung – personalisierte Medizin

Aus der Forschung berichtete Univ.-Prof. Dr. Bernhard Metzler u. a. über Copeptin, dass beispielsweise bei Infarktpatienten als neuer Prognosemarker untersucht wurde: Bei niedrigen Copeptinwerten war das Risiko für die Entwicklung einer Herzinsuffizienz geringer. Copeptin ist mit Vasopressin (antidiuretisches Hormon, ADH) verwandt, das in Stresssituationen ausgeschüttet wird und mit Wasserretention und Vasokonstriktion an der Blutdruckregulation beteiligt ist. Im Unterschied zu Vasopressin ist Copeptin ex vivo stabil und kann daher leichter bestimmt werden. Bei Patienten mit akutem Koronarsyndrom verbesserte Copeptin gemeinsam mit Troponin die Ausschlussdiagnose eines akuten Infarkts und ist am besten Weg in die Klinik. Ein anderer Marker, Galectin-3, wurde von Univ.-Prof. Dr. Burkert Pieske als Bindeglied zwischen Forschung und personalisierter Medizin in der Kardiologie genannt, insbesondere bei diastolischer Herzinsuffizienz, für die derzeit – anders als bei systolischer Herzinsuffizienz – keine spezifische Therapie verfügbar ist. Basierend auf der ALDO-DHF-Studie, die im letzten Jahr am ESC-Kongress vorgestellt wurde, weiß man zumindest, dass die Aldosteronrezeptorblockade mit Spironolacton zu einer Verbesserung der diastolischen Funktion führt. Die Rationale für den Einsatz dieser Substanz liegt darin, dass hohe Aldosteronspiegel mit kardialer und vaskulärer Fibrosierung einhergehen, die durch Blockade des Rezeptors gebremst werden kann. Ein interessanter neuer Ansatz besteht darin, anhand des Biomarkers Galectin-3 jene Patienten mit diastolischer Herzinsuffizienz herauszufiltern, bei denen die Aldosteronspiegel besonders hoch sind, und die daher mit höherer Wahrscheinlichkeit von der Therapie profitieren dürften.