RETAIN – risikoadaptiertes Vorgehen nach NAC

Hintergrund: Die Behandlung des muskelinvasiven Blasenkarzinoms (MIBC) mittels neoadjuvanter Chemotherapie (NAC) und radikaler Zystektomie oder trimodalem Therapieschema geht sowohl mit Toxizitäten als auch einer Verschlechterung der Lebensqualität einher.

Studie: Bei RETAIN handelt es sich um eine einarmige, Phase-II-, Nicht-Unterlegenheitsstudie, in die Patient:innen mit cT2-T3N0M0 MIBC nach NAC mit dem MVAC-Schema (MVAC = Methotrexat, Vinblastin, Adriamycin und Cisplatin) eingeschlossen wurden. Nach NAC erfolgte eine TUR-B; es erfolgte eine Sequenzierung für Mutationen. Patient:innen mit ≥1 Mutation, fehlender Malignität in der ReTUR-B, Zytologie und Bildgebung postNAC begannen eine Aktive Überwachung (AS).

Ergebnisse: 71 Patient:innen wurden eingeschlossen (ITT-Population). Bei einem medianen Follow-up von 41 Monaten sind 66% der ITT-Population metastasenfrei. Es zeigt sich ein 2-Jahres-metastasenfreies Überleben (MFS) – primärer Endpunkt – von 72,8% (Untergrenze 95% KI= 62,8%). In der AS-Gruppe sind 50% metastasenfrei bei intakter Blase. 10 (38%) der AS-Patient:innen metastasierten.

Fazit: Das risikoadaptierte Vorgehen konnte die relevanten Endpunkte nicht erfüllen. Derzeit ist das Herangehen noch nicht ausgereift, es könnte in Zukunft mit verbesserten Biomarkern, Bildgebung ein mögliches Konzept werden.