LUTS/BPH: 2-Jahres-Ergebnisse nach Aquablation im Vergleich mit TURP

Barber N et al., Poster Session 3, Präsentation Nr. 201

In der doppelblinden, multizentrischen, prospektiven, kontrollierten Studie wurden 181 Patienten mit BPH-bedingter mittleren bis schweren LUTS 2: 1 entweder zu Aquablation oder TURP randomisiert. Einschlusskriterien waren: Alter 45–80 Jahre, transrektal gemessenes Prostatavolumen (PV) 30–80 ml, International Prostate Symptom Score (IPSS) ≥12 und maximaler Harnfluss (Qmax) < 15ml/s. Prostatae mit Mittellappen wurden inkludiert.

Wirksamkeitsendpunkte waren die Reduktion des IPSS-Wertes und die Verbesserung von Qmax. Der primäre Sicherheitsendpunkt war das Auftreten von Grad-1- Komplikationen mit persistierender Beeinträchtigung und jeder Grad-2-Komplikation oder höher nach Clavien-Dindo. Das 24-Monats-Follow-up wurde präsentiert.

Ergebnisse: Es gab keine statistischen Unterschiede bezüglich der präoperativen Charakteristika zwischen der Aquablation- (n=117) und TURP- (n=67) Gruppe.
Der IPSS hat sich sowohl in der TURP-Gruppe um 15 Punkte als auch in der Aquablationsgruppe um 14.6 Punkte verbessert (p= 0,73).
In beiden Gruppen stieg der Qmax postoperativ im Mittel deutlich an; nach Aquablation durchschnittlich um 11,2/s und nach TURP durchschnittlich um 8,6ml/s (p= 0,19). Zwei Jahre nach Therapie war der PSA-Wert in beiden Gruppen um einen Punkt reduziert (0,7 bei Aquablation und 1,1 bei TURP, p= 0,39). Eine erneute chirurgische Behandlung der BPH innerhalb von 2 Jahren nach der Erstbehandlung erfolgte in 1,5% nach initialer TURP und in 4,3% nach initialer Aquablation (p=0,4219).
Bezogen auf die Sicherheit, zeigt Aquablation im MSHQ-Fragenbogen eine signifikant niedrigere Rate in ED und retrograder Ejakulation.

FAZIT: In einer randomisierten, kontrollierten Studie (RCT; WATER)
erwies sich Aquablation nach 24 Monaten vergleichbar mit der klassischen TURP hinsichtlich Sicherheit und Wirksamkeit. Ejakulationsstörungen scheinen nach Aquablation seltener aufzutreten als nach TURP. Randomisierte kontrollierte Studien zur Anwendung bei großen Drüsen, ein längeres Follow-up sowie Vergleiche mit anderen ablativen Methoden fehlen derzeit noch.

Innovation: ★★☆ Datenqualität: ★★☆ Praxisrelevanz: ★★☆