Highlights vom WCLC 2021

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Vimeo. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Focus zielgerichtete Therapie

Eine interessante Studie wurde mit Mobocertinib durchgeführt, bei EGFR-Exon-20-Insertion-positiven Patienten im metastasierten Setting, im Einsatz nach EGFR-TKI-Vorbehandlung (u.a. mit Osimertinib, Afatinib, Erlotinib). Es handelt sich um eine Phase-I/II-Studie, vorgestellt wurde eine Kohorte mit EGFRex20ins-refraktärer Erkrankung. Bei insgesamt 20 Patienten zeigt sich in dieser besonderen Situation eine partielle Remission bei 40% und eine Tumorstabilisierung bei 50% der Patienten; medianes PFS 7,3 Monate. In Summe lässt sich eine Aktivität von Mobocertinib auch dann erwarten, wenn bereits eine EGFR-TKI-Therapie stattgefunden hat.

Interessant vor diesem Hintergrund ist die CHRYSALIS-Studie mit Amivantamab, einem bispezifischen Antikörper, der neben MET auch gegen die besondere EGFR-Variante wirksam ist. Die CHRYSALIS-Studie hat sich u.a. der NGS-basierten Detektion der EGFR-Exon-20-Insertion gewidmet, und zwar im Vergleich von Liquid Biopsy mit einer Gewebebiopsie. Im Ergebnis haben beide Methoden in der Testqualität und Auffindungsrate gleich gut abgeschnitten. Zudem gab es keine Unterschiede im Ansprechen auf Amivantamab zwischen der einen oder anderen Diagnosemethode. Darüber hinaus wurden initiale Ergebnisse der Chrysalis-Studie auch in Hinblick auf die Therapie von MET-Exon-14-Skipping-Mutationen (METex14) mit Amivantamab berichtet. Rund 3% der Patienten sind davon betroffen und es zeigt sich, dass ein „MET-driven“ NSCLC mit Amivantamab sehr gut behandelt werden kann, auch nach bereits erfolgter Vortherapie mit einem MET-Inhibitor wie Capmatinib oder Tepotinib – die Rate partieller Remissionen lag im gemischten Kollektiv z.T. vorbehandelter Patienten bei über 60%.

Eine Phase-I-Studie bei EGFR-mutiertem NSCLC hat sich der Kombination von Osimertinib + Afatinib nach Osimertinib-Versagen gewidmet – die Ansprechraten waren mit einer solchen Kombination allerdings sehr gering. Darüber hinaus wurden Ergebnisse der UpSwinG-Studie präsentiert bei Patienten mit EGFR-mutierten Tumoren und erworbener T790M-Mutation. Die Studie bestätigt letztlich die GioTag-Studie zur Sequenz Afatinib gefolgt von Osimertinib mit einem medianen Gesamtüberleben von über 3 Jahren (insgesamt waren 191 Patienten in der aktuellen Studie).

Update Immuntherapie

Was Daten zur Immuntherapie betrifft, ist die POSEIDON-Studie interessant, in der Durvalumab + Tremelimumab + Chemotherapie einen signifikanten Vorteil im Gesamtüberleben von NSCLC-Patienten erreichen konnte. PD-L1-Expression und die Art der Chemotherapie scheinen den Benefit zu beeinflussen. Neue Daten der CheckMate-9LA-Studie mit Nivolumab + Ipilimumab + Chemotherapie zeigen eine beeindruckende Wirkung bei Patienten mit Hirnmetastasen mit einem Gesamtüberleben von 19,3 Monaten mit Immunchemotherapie vs. 6,8 Monate mit Chemotherapie allein. Ein Highlight war last noch least die IMpower010-Studie mit adjuvanter Gabe von Atezolizumab, das nach Operation und Chemotherapie eine Verbesserung des krankheitsfreien Überlebens vs. Best Supportive Care erreichen konnte und damit ein starkes Signal in Richtung adjuvante Immuntherapie liefert – Daten zum Gesamtüberleben sind noch ausständig.