So denken Patienten über Medizinprodukt: „Nur die private Wundversorgung ist auf Dauer leistbar.“

„Ich leide seit etwa zehn Jahren an einem offenen Fuß, einem sogenannten Ulcus cruris. Außerdem hatte ich noch Probleme mit dem Hüftgelenk, mit der Prostata, mit einer verstopften Beinarterie und mit dem Herzen“, fasst Hans A. seine turbulente Krankengeschichte zusammen. Begonnen hat alles mit einer verstopften Beinarterie im linken Unterschenkel, die 2005 durch eine Lyse­therapie behandelt wurde. Als Folge bekam Hans A. ein Ulcus cruris. Seine damaligen Ärzte im Spital meinten, dass aufgrund der Schwere seiner Wunde und der schlechten Wundheilung eine Amputation des Beines ab dem Knie notwendig sein werde.
Der ehemalige Straßenbahnfahrer wollte um sein Bein kämpfen. In den folgenden Jahren wechselte er mehrmals die Spitäler und behandelnden Ärzte. Erst im Krankenhaus „Zum Göttlichen Heiland“ bekam er wieder Hoffnung. „Zu diesem Zeitpunkt war die Wunde am Unterschenkel fast 20 Zentimeter lang, zehn Zentimeter breit und an manchen Stellen bis zu neun Millimeter tief. „Die Wundversorgung macht zum Glück meine Gattin“, ist der Pensionist froh, denn alleine wäre das nicht möglich. Zusätzlich muss die Wunde jeden Monat im Spital kontrolliert werden. In den ersten Monaten hatte das Ehepaar auch eine mobile Krankenschwester, die alle zwei Tage die Wundversorgung vornahm. Je nachdem, ob an Werktagen oder am Wochenende, kostete die Pflegekraft bis zu 45 Euro pro Stunde. Die Kosten werden nur zum Teil von der Krankenkasse übernommen. Zwischen 100 und 700 Euro pro Monat entfallen auf Wundprodukte. „Leider sind aber meistens genau jene Wundprodukte, die mir am besten helfen, nicht im Tarifkatalog der Krankenkasse enthalten“, ärgert sich Hans A. Denn diese Entscheidung obliegt alleine dem Hauptverband der Sozialversicherung und wird vor allem anhand des Preises und nicht des Nutzens für die Patienten getroffen.

Hans A. wünscht sich für seine Zukunft, dass sich die Krankenkassen mehr mit dem Thema innovatives Wundmanagement auseinander­setzen und dabei auf die Fachleute ­hören. Genauso wichtig ist es seiner Meinung nach auch, dass die ­Betroffenen selbst Feedback geben können.