Editorial -Junger Patient mit Kreuzschmerzen

Dabei wurde der 17-Jährige von verschiedenen Ärzten sehr genau untersucht: es finden sich im Blut keine Entzündungsparameter, und ein Röntgen der Wirbelsäule ist völlig ohne Befund. Knie, Hüften und Sprunggelenke augenscheinlich ohne Zeichen einer Erkrankung. Besonders besorgniserregend: vor allem morgens kommt der Schüler kaum noch aus dem Bett; von den Mitschülern wird er als Simulant diskreditiert. „Wahrscheinlich wird er ein Antidepressivum brauchen – eine Verschreibung ist schon angedacht.“

In Österreich leiden geschätzte 80.000 PatientInnen an einer Spondylarthritis. Am häufigsten ist dabei die ankylosierende Spondylitis. Immer noch vergehen bis zu 5 Jahre von den ersten Symptomen bis zur Diagnose und damit Therapie. Das liegt nicht nur, aber auch an uns Ärzten. Diese Ausgabe von „FAKTEN der Rheumatologie“ soll uns helfen, diese zugegebenermaßen komplexen Erkrankungen besser zu verstehen und rascher zur richtigen Therapie zu kommen.

Der 17-jährige Schüler weiß jetzt, dass er an einer ankylosierenden Spondylitis leidet. Dank neuer Medikamente geht es ihm sehr gut. Antidepressiva braucht er keine.