News aus der Branche

Novartis investiert weiter in Biopharmazeutika-Kompetenzzentrum Schaftenau

Novartis setzt für die Entwicklung und Produktion biopharmazeutischer Arzneimittel weiter auf Österreich. So entsteht im Rahmen einer Investitionsoffensive zur Stärkung der Kapazitäten in der frühen Biopharmazeutika-Entwicklung eine neue Anlage zur technischen Entwicklung von Biopharmazeutika in Schaftenau (Bezirk Kufstein, Tirol). Eine ebenfalls neue Pilotanlage für sogenannte „Medical Devices“ wie Auto-Injektoren und Pens zahlt ebenfalls in die Entwicklungskompetenz des Standortes ein. Das Investitionsvolumen für beide Anlagen beläuft sich in Summe auf rund 75 Mio. Euro. Insgesamt investiert Novartis an drei Standorten in Europa in den kommenden Jahren rund 300 Mio. Euro in die Entwicklung modernster Biopharmazeutika.


Weißbuch Alzheimer: ­Früherkennung und Prävention

Das Unternehmen Biogen hat Expert:innen aus den unterschiedlichsten Disziplinen der Alzheimer-Versorgung eingeladen, im Zuge des Weißbuchs „Volkskrankheit Alzheimer – Wie Früherkennung und Prävention zum besseren Umgang mit der Erkrankung beitragen können“ Perspektiven und Empfehlungen einzubringen, wie künftig mit der Erkrankung umgegangen werden soll. Über 20 Vertreter:innen aus den verschiedensten Bereichen – von Medizin und Sozialversicherung über Wirtschaftsforschung und Sozialpartner bis hin zu Seniorenvertretungen und Patientenorganisationen – zeigen in ihren Beiträgen eine Vielfalt an Perspektiven auf, wie wir durch Prävention und Früherkennung dazu beitragen können, das Gesundheitssystem auf die stark ansteigende Alzheimer-Prävalenz vorzubereiten. So ­unterschiedlich die Blickwinkel der Expert:innen sind, einig sind sich alle, dass ein wesentlicher Schlüssel im künftigen Umgang mit der Erkrankung in der Prävention und Früherkennung liegt. „Als Unternehmen, das sich der Erforschung von neurologischen Erkrankungen verschrieben hat, sehen wir es als unsere Aufgabe, nicht nur laufend an Therapieoptionen für ­Alzheimer zu forschen, sondern auch als Partner im Gesundheitssystem Aufklärung voranzutreiben“, erläutert Dr. Michael ­Kreppel-Friedbichler, Geschäftsführer Biogen Austria.
Das Weißbuch „Volkskrankheit Alzheimer“ steht als pdf unter folgendem Link kostenlos zum Download zur Verfügung.


Pilotprojekt „aRAREness“ am AKH Wien

Univ.-Prof. Dr. Susanne Greber-Platzer, Leiterin der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde am AKH Wien |  © MedUni Wien – Matern

Selbsthilfegruppen und Patientenorganisationen sind gerade für Menschen mit seltenen Erkrankungen essenziell – als Quelle für Informationen, als Schnittstelle zu Expertise und Expert:innen sowie als Plattform für den Austausch unter Betroffenen. Um den Patient:innen und Angehörigen einen möglichst frühzeitigen Kontakt zu Selbsthilfegruppen zu vermitteln, startete nun ein richtungsweisendes Projekt an der Kinderklinik des Medizinischen Universitätscampus am AKH Wien: Aufbauend auf einer grundlegenden Erhebung des Ist-Zustands in ganz Österreich wurde das Projekt „aRAREness – Raising ­awareness for rare diseases through patient involvement and integration into the clinical environment of health care professionals“ ins Leben gerufen. Gefördert mit Mitteln aus den „Gemeinsamen Gesundheitszielen“ aus dem Rahmen-Pharmavertrag soll das Pilotprojekt dazu beitragen, Selbsthilfe für seltene Erkrankungen im Krankenhaus zu institutionalisieren.
An drei Spezialambulanzen für seltene Erkrankungen an der Kinderklinik des AKH Wien und gemeinsam mit sieben Selbsthilfegruppen werden ab sofort Kindern und deren Familien regelmäßige und systematische Beratungen angeboten. Mit dem Projekt soll die Gesundheitskompetenz von Kindern mit seltenen Erkrankungen gestärkt und gleichzeitig in der Öffentlichkeit ein Bewusstsein für seltene Erkrankungen sowie die Leistungen der Selbsthilfe geschaffen werden. „Selbsthilfegruppen sind für uns Ärzt:innen unverzichtbare Partner in der Betreuung chronisch kranker Patient:innen. Deshalb ist es uns ein Anliegen, diese Institutionen möglichst gut in unsere Arbeit einzubinden“, so Univ.-Prof. Dr. Susanne Greber-Platzer, Leiterin der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde am AKH Wien.
Mehr Infos unter: www.prorare-austria.org/projekte/arareness/

Ehemaliger PHARMIG-Präsident gestorben

© Petra Spiola

Der ehemaliger PHARMIG-Präsident Dr. Hubert Dreßler ist Anfang August 2022 im Alter von 66 Jahren verstorben. Dreßler war von 2004 bis 2010 Präsident der PHARMIG und seither Ehrenvorstandsmitglied. „Sein Tod ist ein herber Verlust für alle, die ihn kennen, und für die pharmazeutische Industrie in Österreich“, so der heimische Pharmaverband in einer Aussendung.

Während seiner Zeit als Präsident der PHARMIG baute Hubert Dreßler Brücken zu anderen Playern im österreichischen Gesundheitssystem. „Viele von Ihnen kannten Hubert Dreßler und wissen, dass er Zeit seines Lebens zu jenen Menschen zählte, die das Verbindende vor das Trennende stellen. Und auch nach seiner aktiven Zeit verfolgte er bis zuletzt das Geschehen in der pharmazeutischen Industrie, was ein Beweis dafür ist, wie sehr er unserer Branche verbunden war. Wir werden ihn als herausragenden Menschen in Erinnerung behalten, der sowohl als Mediziner wie auch als Spitzenmanager in verschiedenen Positionen der Industrie tatkräftig, zielstrebig und verantwortungsvoll zur Verbesserung des heimischen Gesundheitswesens und zur Versorgung von Patientinnen und Patienten beigetragen hat“, heißt es in der Mitteilung des PHARMIG-Vorstandes, die mit den Worten schließt: „Wir sind dankbar, dass wir ihn ein Stück seines Weges begleiten durften, und wünschen seiner Familie viel Kraft für die bevorstehende Zeit.“
Dreßler begann nach dem Medizinstudium und einer dreijährigen Tätigkeit als Arzt eine Karriere in der Pharmaindustrie bei Höchst, dann übernahm er die Geschäftsführung von Aventis Pharma Österreich. Zuletzt war er Vorsitzender des Aufsichtsrates der Metagro AG (Hainfeld, NÖ), an der er auch beteiligt war, sowie Vorstandsmitglied der Karl Landsteiner Gesellschaft.

„Ich & Krebs“: Webcasts als neues Infoformat für Krebspatient:innen

Neue Webcasts für Krebspatient:innen | © Krebshilfe

Neu im Informationsangebot der Österreichischen Krebshilfe ist seit Anfang September eine Webcast-Serie mit dem Titel „Ich & Krebs“. Die Webcasts wurden von der Österreichischen Krebshilfe entwickelt und gemeinsam mit GSK Österreich verwirklicht. Die Videos rücken die Erfahrungen von Krebspatient:innen in den Mittelpunkt. Auf emotionale Weise werden in den ersten Webcasts schwierige Themen in den Interviews beleuchtet. So werden z.B. die Ängste, mit denen sich Krebspatient:innen konfrontiert sehen, ebenso thematisiert wie das Erkennen und der Umgang mit Depressionen sowie die Bedeutung der onkologischen Rehabilitation.
Neben den Patientenberichten geben Krebshilfe-Expert:innen fundierte Antworten auf die drängendsten Fragen und steuern praktische Tipps sowie weiterführende Infos, Kontaktadressen und Quellen bei. „Wir forschen intensiv auf dem Gebiet der Onkologie und im Kampf gegen Krebs. Wir widmen uns aber auch den Herausforderungen im Leben mit Krebs – den Emotionen, Sorgen und Fragen, die Krebspatient:innen und ihre Angehörigen bewegen. Deshalb war es uns ein Anliegen, neue Wege zu finden, um Krebspatient:innen Unterstützung zu bieten. Die Österreichische Krebshilfe ist der ideale Partner für diese Informationsschiene, weil sie nach der medizinischen Betreuung oft die erste Anlaufstelle für Betroffene ist. Die Webcasts treffen den Zeitgeist aber auch auf den Punkt. Mich selbst haben die Erzählungen der Patient:innen sehr berührt“, betont Neil Davidson, General Manager GSK Österreich. Und Martina Löwe, Geschäftsführerin der Österreichischen Krebshilfe, ergänzt: „Eine Krebsdiagnose ist für die Betroffenen ein Schock und mit Ängsten, Sorgen und Tausenden Fragen verbunden. Die mehr als 100 Krebshilfe-Berater:innen stehen hier österreichweit zur Verfügung und helfen durch diese schwere Zeit. Neben der persönlichen Betreuung bietet unsere umfassende Informationspalette wichtige Unterstützung. Und wir entwickeln immer wieder neue Ansätze oder Kanäle, über die wir die Betroffenen bestmöglich erreichen können.“
Abzurufen sind die Webcasts auf der ­neuen Info-Website, auf der Website der Österreichischen Krebshilfe und im YouTube-Channel der Krebshilfe.


Kampagne mit Patient:innen: Bewusstsein für Arzneimittel­forschung

Christa Bleyer, eine der an der Kampagne teilnehmenden Patient:innen | © The Gentlemen Creatives

„Ohne meine Medikamente hätte ich es nie geschafft!“ – Betroffene haben sich bereit ­erklärt, ihre Geschichte im Rahmen der Kampagne „Danke“ des Forums der forschenden pharmazeutischen Industrie in Österreich (FOPI) zu erzählen.
Mit einem berührenden Videospot soll ­Bewusstsein für die vielen schweren, oft ­lebensbedrohlichen Erkrankungen und die darauf ausgerichtete Forschung geschaffen werden. Zu sehen ist der Spot ab sofort auf österreichischen News-Portalen sowie Gesundheitsplattformen.
„Nahezu jeder von uns kennt jemanden, der mit einer so schweren Erkrankung wie MS, Krebs, Diabetes oder spinale Muskelatrophie kämpft“, sagt Bernhard Ecker, Präsident des FOPI. „Und sie alle wissen, dass sie es ohne die Ärzt:innen, Pfleger:innen und Therapeut:innen vielleicht nicht schaffen würden – und dass auch die Mediziner:innen auf verlorenem Posten wären, wenn sie ihren Patient:innen keine wirkungsvollen Medikamente oder Therapien geben könnten.“
„Leider wird das aber oft nicht gesehen“, so Ecker weiter.
Dies will das FOPI mit der Kampagne ändern. Denn: „Wir leben und arbeiten für diese Erfolge, die den Menschen mit Krebs, Diabetes, Multipler Sklerose, spinaler Muskelatrophie oder einer der vielen anderen schweren Erkrankungen Hoffnung schenkt“, betont Ecker.
Mehr Infos unter: www.fopi.at/wir-sagen-­danke/


Bronchostop zaubert mit den Hirschen den Husten weg!

Bronchostop ist seit mehr als einem Jahrzehnt eine fixe Größe in der Bekämpfung von Husten- und Erkältungssymptomen in Österreich. Das Bronchostop-Mädchen ist eine der Werbeikonen in der österreichischen Werbelandschaft – so die Ausgangslage für den neuen Werbeauftritt von Kwizda, für den die Agentur „Zum goldenen Hirschen“ verantwortlich zeichnet. Und wer kennt nicht das Mädchen aus dem Bus, das in den 00er-Jahren lässig den Husten von Buspassagieren wegzauberte und flächenwirksam via TV an die Zielgruppe gebracht wurde?
Sowohl das Medienverhalten als auch die Gesellschaft haben sich spätestens seit Corona drastisch verändert. Husten ohne Maske ist im öffentlichen Leben wohl mittlerweile ein Tabu. Und eine flächendeckende Ausstrahlung ohne digitale Verlängerung ist nicht denkbar. Also mach aus zwei Problemen eine Stärke, dachten sich „die Hirschen“ und machten aus dem Bronchostop-Mädchen einfach das „Mädchen aus der Werbung“. Fortan interagiert das Mädchen aus der Werbung über die allgegenwärtigen Screens mit der Zielgruppe. Zwei Spots zu 20 Sekunden wurden bereits produziert und werden ab Oktober 2022 und Jänner 2023 pünktlich zum Start der Erkältungssaison ausgestrahlt. „Wir sind sehr stolz, dass wir die Möglichkeit bekommen, an einer so tollen österreichischen Marke mitzuarbeiten“, fasst Herbert Rohrmair-Lewis, Zum goldenen Hirschen, den Pitchgewinn begeistert zusammen. Christopher Mayr und Michaela Wenth, Kwizda Pharma, sind sich einig: „Dass wir mit Herbert Rohrmair-Lewis und seinem Team eine Kreativschmiede gefunden haben, die nicht nur die Zeichen der Zeit zu deuten weiß, sondern auch die Tradition der Marke nicht außer Acht lässt, freut uns enorm!“


„Organoid Innovation Center“ in Salzburg

v.l.n.r: Landeshauptmann Wilfried Haslauer, Susan Murphy (Präsidentin Molecular Devices, LLC), Martin Auer (Gemeinderat), Josef Atzler (Geschäftsführer Molecular Devices Austria) | © Franz Neumayr

Nur drei Jahre nach der Standorteröffnung im Wissenspark Puch bei Hallein gibt es für das Team der Molecular Devices Austria GmbH allen Grund zum Feiern: Im Beisein von Dr. Wilfried Haslauer, Landeshauptmann von Salzburg, Susan Murphy, Präsidentin von Molecular Devices, LLC, Josef Atzler, Geschäftsführer von Molecular ­Devices Austria GmbH, Dr. Martin Auer, Gemeinderat Puch bei Hallein, und zahlreichen Gästen aus der Life-Science-Branche wurde die erfolgreich abgeschlossene ­Erweiterung des globalen F&E-Zentrums feierlich eröffnet.
Der nun auf 2.700 m2 ausgebaute Standort beherbergt neben dem Hauptsitz in Silicon Valley, Kalifornien, das weltweit zweite ­Organoid Innovation Center/OIC. Das OIC von Molecular Devices kombiniert modernste Technologien mit neuartigen Methoden der 3-D-Biologie, um die wichtigsten Herausforderungen der Skalierung der komplexen 3-D-Biologie zu lösen.
„Das Organoid Innovation Center Salzburg wird uns hier in Puch bei Salzburg, einem wachsenden Wirtschafts- und Forschungszentrum, das hochmoderne Technologien und innovative Kooperationen nutzt, auf die Zukunft der Wissenschaft vorbereiten“, so Salzburgs Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer. „Ich möchte Molecular ­Devices und dem Managementteam des Unternehmens für ihr anhaltendes Engagement danken, welches sie in die lokalen Talente und die lokale Wirtschaft investieren.“
Ähnlich wie das Organoid Innovation ­Center in San José, Kalifornien, wird der neue Standort in Salzburg es Biowissenschafter:innen ermöglichen, aus erster Hand zu erfahren, wie automatisierte End-to-End-Workflow-Lösungen helfen können, Schwachstellen in ihren eigenen Labors zu lindern.


Takeda in Österreich ist ­Employee Experience Champion

Am 6. Oktober 2022 wurden die Employee Experience Champion Awards verliehen. ­Takeda, der größte österreichische Pharma­-Arbeitgeber, erreichte den zweiten Platz als österreichischer Employee Experience Champion. Dieser Award basiert ausschließlich auf dem Votum der Mitarbeiter:innen und zeigt die Schnittmenge zwischen den Erwartungen, Wünschen und Bedürfnissen von Mitarbeitenden auf der einen Seite und der erlebten Realität im Unternehmen auf der anderen Seite. Je größer die Übereinstimmung, desto besser die „Experience“. Stefan Pohl, Employee Experience Lead bei Takeda in Österreich, nahm den Award bei der Employee Experience Champion Gala entgegen und betonte stolz: „Heute ist ein besonderer Tag für Takeda, weil wir mit der Auszeichnung als Employee Experience Champion eine Vorreiterrolle übernehmen – in der Pharmabranche, aber auch im gesamten Bereich der produzierenden Industrieunternehmen in Österreich. Die hohe Beteiligung an der Befragung von über 1.000 Mitarbeitenden macht die Ergebnisse valide und bestätigt unsere Speak-up-Kultur.“


Soziales Engagement steht bei Sanofi im Fokus

Das Sanofi-Senior-Leadership-Team beim Kochen für die Caritas | © Sanofi

Das Gesundheitsunternehmen Sanofi startet im gesamten Konzern rund um den Globus ein gemeinnütziges Programm, das soziale Initiativen in den Regionen tatkräftig unterstützen soll – so auch in Österreich: Einmal im Jahr haben alle Mitarbeiter:innen die Möglichkeit, einen bezahlten Arbeitstag für ein soziales Engagement zu nutzen. In diesem Jahr können sie in Österreich zwischen drei Projekten wählen und bei der Caritas, in SOS-Kinderdörfern oder im Verein Regenbogental mit anpacken. Dabei umfassen die freiwilligen Tätigkeiten beispielsweise die Essenszubereitung für Obdachlose und Flüchtlinge, das Sortieren von Spenden und Kleidung im Sozialmarkt oder Instandhaltungs- und Umbauarbeiten im Therapiehof Regenbogental. Die Initiative findet im Rahmen eines konzernweiten Volunteering-­Programms von Sanofi mit dem Namen „WeVolunteer“ statt. „CSR (Anm.: Corporate Social Responsibility) muss Teil der DNA in großen Unternehmen sein. Daher ist es auch uns ein ganz wichtiges Anliegen, hier aktiv zu werden. Ich freue mich besonders darüber, dass unsere Mitarbeiter:innen sofort Feuer und Flamme waren, als sie von der Initiative gehört haben“, erklärt Wolfgang Kaps, Geschäftsführer Sanofi Österreich und Schweiz.


Wie fair und fit ist das österreichische Gesundheitssystem?

v.l.n.r.: Dr. Reinhard Raml (Geschäftsführer IFES), Dr. Wolfgang Andiel (Head External Affairs und Market Access, Sandoz Austria), Dr. Johannes Steinhart (Präsident der Österreichischen Ärztekammer und der Ärztekammer Wien)

Eine Bilanz hinsichtlich dieser Frage liefert der Austrian Health Report 2022 sowohl aus Sicht der Österreicher:innen als auch aus der Perspektive der Fachkräfte des Gesundheitswesens (Health Care Professionals = HCPs). Die aktuelle repräsentative Studie wurde durch IFES im Auftrag von Sandoz Österreich heuer erstmals durchgeführt.

Optimierungsbedarf im Gesundheitssystem

Trotz der mehrheitlichen Zufriedenheit mit dem österreichischen Gesundheitssystem, sowohl in der Bevölkerung (56%) als auch bei Fachkräften im Gesundheitswesen (54%), ­äußern beide Kreise gravierende Kritik und orten Verbesserungspotenzial: Über 80% der Befragten unterstreichen, dass die Zahl der Betten in den Krankenhäusern nicht reduziert werden dürfe bzw. Personal im Gesundheitswesen deutlich aufgestockt werden müsse. Bezüglich der Leistbarkeit der medizinischen Versorgung für alle ist die Einschätzung ernüchternd: Nur 4 von 10 Österreicher:innen stimmen dieser Aussage zu, in der Gruppe der HCPs finden dies 68% zutreffend.

Unabhängige Versorgung gewünscht

Sensibilisiert durch die Krisen der vergangenen Monate scheint das Bedürfnis nach mehr Unabhängigkeit und damit Versorgungssicherheit in allen Bevölkerungsschichten zu steigen: So hält die Mehrheit der Befragten eine von Asien/anderen Ländern unabhängigere Medikamentenproduktion in/für Österreich/EU für relevant. 63% halten (eine größere) Unabhängigkeit für sehr, weitere 28% für eher wichtig. Die damit verbundenen höheren Kosten für das österreichische Gesundheitssystem halten knapp zwei Drittel für (eher) vertretbar (24% sehr, 40% eher schon). Heimische Produktion wird auch von einer klaren Mehrheit der Fachkreise (81%) gestützt, wobei diese den Apotheker:innen (94%) noch wichtiger erscheint als den Ärzt:innen (76%) – ein zentraler Aspekt hierbei ist die Unabhängigkeit vom internationalen Ausland.

Vertrauen in puncto Gesundheit

Die Informationsquelle, der die Öster­reicher:innen in Gesundheitsfragen am ­meisten vertrauen, ist die eigene Hausärztin bzw. der Hausarzt: 73% haben (sehr) hohes Vertrauen, nur 2% gar kein Vertrauen. Direkt danach folgen die Herstellerangaben zu z.B. Nebenwirkungen (Beipackzettel): 51% haben (sehr) hohes Vertrauen; der Anteil an „gar kein Vertrauen“ ist mit 4% äußerst gering. Eine wesentliche Informationsquelle mit hoher Glaubwürdigkeit und entsprechenden Vertrauenswerten ist auch das eigene persönliche Umfeld. Informationen, die im Internet zu finden sind, rangieren im Mittelfeld – und das über alle Altersgruppen.
Im Internet zwischen richtigen und falschen Informationen zu unterscheiden, fällt jungen Befragten (bis 29 Jahre) am leichtesten, aber auch in dieser Altersgruppe halten es 36% für (sehr) schwierig, Fake News zu erkennen. In der Altersgruppe 60+ geben nur noch 11% an, leicht zwischen wahr und falsch unterscheiden zu können.

Zukunft des Gesundheitswesens

Uneingeschränkt positiv wird von medizinischen Fachkräften das e-Rezept bzw. die Verschreibung via e-Medikation gesehen (Befürwortung insgesamt: 90%). Positiv aufgenommen wird von 72% auch die Unterstützung von Operationen durch Roboter. Bei anderen Trends sind Skepsis bzw. Ablehnung unter den Health Care Professionals groß: Rund 30% lehnen öffentlich (online) zugängliche Leistungskriterien von Krankenhäusern und Ordinationen oder auch Telemedizin/Telemonitoring eher/sehr ab. Fast doppelt so viele – rund 60% – sprechen sich gegen den Einsatz von Robotern in der Pflege und gegen öffentlich (online) zugängliche Bewertungen von Patient:innen aus (lehnen eher/sehr ab).

Mehr Details: www.austrianhealthreport.at


Neue Kampagne von Pfizer für mehr digitale Gesundheits­kompetenz

Das Pharmaunternehmen Pfizer startet eine neue Initiative, die Menschen bei der Suche nach seriösen Gesundheitsinformationen im Internet unterstützen soll. Auf checkdeinequellen.at finden Nutzer:innen Tipps und Checklisten, die das Filtern von Inhalten auf Webseiten, Suchmaschinen oder Social-Media-Kanälen erleichtern. Zudem wird auf die Bedeutung von Begrifflichkeiten bei der Suche nach therapiebegleitenden Maßnahmen sowie auf typische Probleme bei der Informationssuche eingegangen. Die Inhalte wurden in Zusammenarbeit mit Patient:innen sowie Expert:innen aus dem Gesundheits- und Medienbereich erstellt und werden direkt am Brennpunkt – bei der Online-Recherche – beworben.
„Falschinformationen im Internet und in sozialen Medien schwächen das Vertrauen in Wissenschaft und Forschung und können im schlimmsten Fall gesundheitsgefährdend sein. Als Gesundheitsunternehmen wollen wir hier gegensteuern“, erklärt Prof. Dr. Robin Rumler, Geschäftsführer der Pfizer Corporation Austria.

Auch nachhaltiges Handeln ist für Pfizer seit vielen Jahren konsequent gelebte Philosophie. Der aktuelle Nachhaltigkeitsbericht macht dies einmal mehr sicht- und nachvollziehbar. Der aktuelle Nachhaltigkeitsbericht dokumentiert die Geschäftsjahre 2020/2021 der beiden Gesellschaften Pfizer Corporation Austria GmbH mit Sitz in Wien und Pfizer Manufacturing Austria GmbH mit Sitz in Orth an der Donau. Konkret gibt der 64-seitige Report umfassenden Einblick in Pfizers Ziele und Maßnahmen in den Bereichen „Produkte & Gesellschaft“, „Umwelt & Produktion“ und „Pfizer als Arbeitgeber“. Es werden Aktivitäten, Fortschritte und Ziele im Bereich Nachhaltigkeit aufgezeigt, aber auch Punkte angesprochen, in denen es noch Verbesserungspotenzial gibt und Maßnahmen geplant sind. Dass diese Agenden laufend analysiert, an die Ziele angepasst und ­weiterentwickelt werden, dafür sorgt eine abteilungsübergreifende Arbeitsgruppe.
Der Report wurde nach den strengen GRI-Standards erstellt und durch die Quality Austria geprüft. Den neuen Pfizer-Nachhaltigkeitsbericht finden Sie unter: https://www.pfizer.at/verantwortung/nachhaltigkeitsbericht/


Gilead Sciences Österreich: neue Leiterin Public Affairs

© Gilead

Seit 16. August 2022 ist Karin Storzer, MA, neue Assoc. Director ­Public Affairs bei Gilead Sciences Österreich und damit für die gesamte Öffentlichkeitsarbeit der österreichischen Niederlassung verantwortlich. In dieser neu etablierten Funktion wird sie sowohl Public Affairs als auch Government Affairs leiten und als Teil des österreichischen Leadership-Teams fungieren. Die ausgebildete Kommunikationsexpertin bringt mehr als zehn Jahre Erfahrung im Bereich integrierter Kommunikation mit, sieben Jahre davon in leitender Position in der Pharmaindustrie. Sie wird sich sowohl auf die externe Unternehmenskommunikation und Medienbetreuung als auch auf den Austausch mit gesundheitspolitischen Institutionen und Interessenvertretungen sowie Patientenvertretungen konzentrieren.


PHARMIG: neue Leiterin für ­Regulatory Affairs, Supply and Innovation

© Foto Fischer

DI Linda Krempl, MSc, hat mit 1. September 2022 die Verantwortung für den Bereich Regulatory Affairs, Supply and Innovation der PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs übernommen. In den letzten zehn Jahren war sie in unterschiedlichen Unternehmen für die Registrierung von rezept- und apothekenpflichtigen Arzneimitteln auf nationaler und europäischer Ebene zuständig. Als Head of Regulatory Affairs, Supply and Innovation und als Mitglied des PHARMIG-Managementteams fungiert Krempl ab sofort als Schnittstelle zwischen Mitgliedsunternehmen, Behörden und Stakeholdern in Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Medizin. Darüber hinaus leitet sie ein versiertes dreiköpfiges Team, das in der PHARMIG und für deren Mitgliedsunternehmen eine Vielzahl von Themen betreut – von der Arzneimittelzulassung über Belange der Pharmakovigilanz bis hin zu Bereichen wie klinische Forschung und seltene Erkrankungen.


Neues aus der digitalen Welt

Haben wir Online satt?

© Archiv

Mag.a Helene Hirschl, Projektmanagement Digital bei MEDahead, gibt regelmäßige Updates zu digitalen Trends und Entwicklungen.

Online-Meeting, Online-Shopping, Online-Dating, Online-Banking – Online und Digital sind aus unserer heutigen Welt nicht mehr wegzudenken. Kein Wunder also, dass neben dem Begriff „Digital Native“ auch immer mehr von „Digital Fatigue“ die Rede ist.
„Digital Fatigue“ bedeutet die Müdigkeit und, um es drastisch zu formulieren, das Satthaben der ständigen Online-Aktivitäten, des vor dem Screen Sitzens, der fehlenden Live-Interaktion. Auch wenn dies ­sicherlich zutrifft und sich das Phänomen seit der Pandemie verstärkt hat, so gilt es dennoch zu unterscheiden. Das Argument, dass Online-Meetings nicht mehr funktionieren, weil es eben alle satthaben, ist genauso falsch, wie zu sagen, dass Live-Meetings nicht mehr funktionieren, weil der Aufwand (und vielleicht auch noch die Angst vor Corona) den Menschen zu groß geworden ist.
Was denn nun? Wollen alle wieder live interagieren oder doch noch länger vor dem Screen sitzen? Im privaten Bereich wird niemand die Daseinsberechtigung von Online-Tools in Zweifel ziehen und viele wollen auch nicht mehr darauf verzichten. Warum stellen wir uns also im professionellen oder beruflichen Kontext die Frage des Entweder-oder? Es kann auch beides geben, digital und live, und es kann beides funktionieren und gut angenommen werden. Wie so oft sind es ganz andere Fragen, die im Vordergrund stehen sollten: Was möchte ich? Was ist mein Ziel? Wie bringe ich meine Botschaft am besten unter die Leute und welcher Kanal ist dafür am besten geeignet?Ob ich meine Veranstaltung online oder in Präsenz abhalte, hat also nichts mit Digital Fatigue zu tun. Sondern damit, ob sich meine Botschaft auch in digitaler Form gut verbreiten lässt. Möchte ich den Austausch und die Interaktivität fördern, Gespräche und Diskussionen auch im kleinen, privateren Rahmen ermöglichen, so ist Face-to-Face sicher die zielführendere Option. Doch die Möglichkeiten im digitalen Bereich werden immer besser und innovativer. Inzwischen lässt sich wesentlich mehr umsetzen als nur eine One-to-many-Kommunikation und das hundertste gleich ausschauende Webinar. Binden Sie das Publikum ein, verwenden Sie neue, interaktive Tools, brechen Sie mit dem typischen Ablauf. Kurz gesagt: Trauen Sie sich etwas! Das steuert der Digital Fatigue entgegen, und nur so lässt sich in Zukunft ein erfolgreiches digitales Angebot umsetzen.

Sollten Sie Ideen oder Anregungen benötigen, was alles möglich ist, können wir von MEDahead Ihnen gerne mit Best-Practice-Beispielen die diversen Möglichkeiten vorstellen.