Antibiotikaresistenzen: Forderung nach Forschung

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Bis zu acht Millionen Todesfälle könnten bis 2050 auf resistente Infektionen zurückzuführen sein. Die Industrie hofft auf Forschungsanreize. 

Bereits jetzt weist nach WHO-Daten weltweit jede sechste bakterielle Infektion resistente Erreger auf. Bis zum Jahr 2050 könnten jährlich acht Millionen Todesfälle auf Antibiotikaresistenzen zurückzuführen sein, hieß es kürzlich anlässlich der laufenden „World Antimicrobial Awareness Week“. Auch wurde dazu aufgerufen, Antibiotika verantwortungsvoll einzusetzen, was eine wichtige Maßnahme gegen die Resistenzen darstellt. Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, über eine weitere: „Es braucht gezielte regulatorische und ökonomische Anreize, damit Unternehmen weiterhin in die Forschung und Entwicklung neuer antimikrobieller Wirkstoffe investieren.“  

Ein besonders wirkungsvoller Anreiz ist Herzog zufolge der von der EU vorgeschlagene „Transferable Exclusivity Voucher“ (TEV). Dieser macht es Unternehmen, die ein innovatives antimikrobielles Arzneimittel auf den Markt bringen, möglich, die Marktexklusivität auf ein anderes Arzneimittel im Unternehmensportfolio zu übertragen. Der PHARMIG-Generalsekretär weiter: „Anreizsysteme kosten in Summe garantiert weniger als die Behandlung der Folgen von Antibiotikaresistenzen, sofern diese überhaupt noch behandelbar sind.“ (sst)