Arzneimittel-Lieferengpässe als Herausforderung

95% aller Lieferengpässe können in der Apotheke gelöst werden. Die Apothekerkammer fordert anlässlich des Internationalen Weltapothekertags am Sonntag EU-weite Reformen.

„Apothekerinnen und Apotheker sorgen dafür, dass aus vorübergehenden Lieferengpässen bei Medikamenten keine Versorgungsengpässe werden“, erklärt Ulrike Mursch-Edlmayr, Präsidentin der Österreichischen Apothekerkammer, anlässlich des Internationalen Weltapothekertags (World Pharmacists Day) am Sonntag. Vorübergehende Schwierigkeiten bei der Lieferung von Medikamenten seien nichts Neues. Dennoch stellen sie das Apothekenpersonal mitunter vor große Herausforderungen, geht es doch darum, dringend benötigte, aber aktuell nicht erhältliche Medikamente möglichst schnell verfügbar zu machen. „Apothekerinnen und Apotheker unternehmen in solchen Fällen alles, um zu helfen und die Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten zu jeder Zeit sicherzustellen.“

Arzneimittel-Lieferengpässe seien ein globales Problem, betont Apothekerkammer-Vizepräsident Raimund Podroschko. Aus Kostengründen wird der Großteil der Arzneimittelwirkstoffe zunehmend in China und Indien hergestellt. Das treibt Europa in eine große Abhängigkeit. „Eine Lösung des Problems kann nur auf gesamteuropäischer, politischer Ebene erfolgen.“ Apothekerinnen und Apotheker garantieren, dass Patientinnen und Patienten trotz Lieferengpässen zu ihrer Behandlung kommen. Sie geben nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt ein wirkstoffgleiches Medikament aus oder versuchen, das gewünschte Arzneimittel in einer anderen Apotheke oder sogar im Ausland zu besorgen. Auch eine individuelle Herstellung im apothekeneigenen Labor löse manchmal das Problem. (rüm)