Bad News aus den USA für Arzneimittel

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Schlechte Nachrichten als Folge von Fake News: Der designierte US-Präsident Donald Trump hat den Impfskeptiker Robert F. Kennedy Jr. für den Posten des Gesundheitsministers nominiert.

„Die Sicherheit und Gesundheit aller Amerikaner ist die wichtigste Aufgabe jeder Regierung“, erklärte Trump am Donnerstag auf seiner Online-Plattform Truth Social. Der Impfskeptiker Robert F. Kennedy Jr. werde das Gesundheitsministerium leiten, das die US-Bürger vor schädlichen Chemikalien, Schadstoffen, Pestiziden und schädlichen Pharmaprodukten schützen solle, sagte Trump, der während der Corona-Pandemie Injektionen mit Desinfektionsmitteln als Antwort auf das Virus gesehen hatte. „Viel zu lange wurden die Amerikaner vom industriellen Lebensmittelkomplex und den Arzneimittelherstellern erdrückt, die Täuschung, Fehlinformation und Desinformation betrieben haben, wenn es um die öffentliche Gesundheit ging“, erklärte Trump jetzt via Kurznachrichtendienst X.

Der freiheitliche EU-Abgeordnete Gerald Hauser, Autor der Buches „Und die Schwurbler hatten doch recht“ kommentiert wie Wahl so: „Mit Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Junior wollen die Republikaner die Impfstoffverbrechen und den Corona-Wahnsinn aufklären. Wenn das passiert, werden auch wir in Europa von der Aufklärung profitieren.“ Kennedy, Neffe von Präsident John F. Kennedy und Sohn dessen Bruders Robert, werde „die Epidemie chronischer Krankheiten“ beenden und Amerika wieder gesund machen, erklärte Trump. Analysten und Pharmaunternehmen werten Kennedy als enormen Unsicherheitsfaktor. Er hing Verschwörungstheorien zum Thema Gesundheit an und behauptete er mehrfach, die Corona-Impfung sei ein „militärisches Projekt“. Kennedy verbreitet zudem weiterhin, dass Autismus kausal mit Impfungen in Verbindung stehe, obwohl das wissenschaftlich längst widerlegt ist. Zudem soll er Bill Gates bzw. seiner Stiftung angebliche Impfschäden in Indien oder Afrika vorwerfen. Das macht auch europäischen Pharmaunternehmen Sorgen.

In den USA fielen schon am Donnerstag Werte wie Moderna, Novavax oder Pfizer deutlich, in Europa erfasste die Schockwelle auch Biontech, Sanofi, GSK, AstraZeneca und weitere. Wer geglaubt hätte, die Werte setzen am Montag zu einer deutlichen Erholung an, sieht sich getäuscht. An den Börsen wird bereits vom “Kennedy-Schock” und “Pharma-Beben” gesprochen. Denn Kennedy kündigte bereits Umstrukturierungen in den Bundesgesundheitsbehörden an. Das sorgt für Unruhe und Nervosität.

Die USA sind der größte Pharmamarkt der Welt. Die Branche profitiert davon, dass dort die weltweit höchsten Preise für innovative Arzneimittel bezahlt werden. Unter der Regierung des Demokraten Joe Biden wurde allerdings im Rahmen der Inflation Reduction Act (IRA) erstmals begonnen, die Kosten für besonders gefragte Arzneimittel staatlich zu senken. So handelte der staatliche Krankenversicherer Medicare Rabatte für zehn Medikamente aus, die ab 2025 gelten sollen. In den kommenden Jahren werden jeweils zehn weitere Präparate folgen. Auch wenn die IRA unter der Biden-Regierung in Kraft gesetzt wurde, erwarten viele Beobachter:innen, dass sie auch unter der Administration Trump Bestand haben wird. (rüm)