Cyberattacke auf Apotheken-Software

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Ein Hackerangriff in den USA beschäftigt auch den Arzneimittelsektor in Österreich. Der Großhandel sieht sich allerdings gut gerüstet, mahnt aber zur Vorsicht. 

Apotheken in ganz Amerika haben aufgrund eines Cyberangriffs Probleme bei der Bearbeitung einiger Rezepte, berichten US-Medien. Die US-Kette UnitedHealth teilte mit, dass ihr Change Healthcare-Geschäft, das Rezepte für Versicherungen für Zehntausende Apotheken im ganzen Land verarbeitet, von Hackern angegriffen wurde, die sich Zugang zu einigen der Systeme verschaften. Der Cyberangriff führte dazu, dass einige Apotheken Rezepte nicht an Versicherungsgesellschaften weiterleiten konnten, um Zahlungen zu erhalten, berichtet CNN.

UnitedHealth vermutet, dass der Hackerangriff von einem anderen Land bezahlt worden sein könnte. „UnitedHealth Group hat einen mutmaßlichen mit dem Nationalstaat verbundenen Cybersicherheitsbedrohungsakteur identifiziert, der sich Zugriff auf einige der Informationstechnologiesysteme verschafft hat“, sagte das Unternehmen. Unmittelbar nach der Erkennung dieser externen Bedrohung isolierte das Unternehmen die betroffenen Systeme proaktiv von anderen Verbindungssystemen.“

Cybersicherheit stehe schon lange im Fokus der fünf PHAGO Arzneimittel-Vollgroßhändler, teilt Generalsekretärin Monika Vögele auf Relatus-Anfrage mit. „Als kritische Infrastruktur für Österreich unterliegen die Arzneimittel-Vollgroßhändler auch der EU Cybersicherheits-Richtlinie NIS 2, die ab Oktober dieses Jahres zu strengen Sicherheitsvorkehrungen verpflichtet. Unabhängig davon ist es für die PHAGO Mitglieder schon Standard, hohe Summen in die Sicherheit ihrer IT-Systeme zu investieren. Damit wird versucht den Schutz zu maximieren.“ Nachsatz: Leider sei in diesem Bereich nie ganz auszuschließen, dass es kriminelle Energien gibt, die nochmal einen Schritt voraus sind. (rüm)