Debatte um Patentschutz für Arzneimittel als Folge von Corona

Symbolbild (c) Pharmig/APA-Fotoservice/Rastegar

Im Zuge des Welttages des geistigen Eigentums am heutigen 26.4. weist die Pharmaindustrie darauf hin, dass ein starker Patentschutz den Weg für rege Forschungsaktivitäten und neue Medikamente ebnet. Das sei gerade jetzt enorm wichtig.

Was wird passieren, wenn es eine medikamentöse COVID-19-Therapie oder eine Impfung gegen das SARS-CoV-2-Virus gibt und wer wird wann Zugang dazu erhalten? Die Frage beschäftigt zunehmend Gesundheitspolitiker auf der ganzen Welt. Die internationale Impfallianz Gavi hat zuletzt wie berichtet Regierungen und Gesundheitsorganisationen zu frühen Abmachungen über den fairen Zugang zu einem künftigen Corona-Impfstoff aufgerufen.

Im Rahmen des Welttags des geistigen Eigentums am 26. April meldet sich auch der Österreichische Pharmaverband Pharmig zu Wort: „Zwar stellt die derzeitige COVID-19-Pandemie einen Sonderfall dar, aber abseits dessen dürfen wir nicht vergessen, dass ein wesentlicher Anreiz für Unternehmen, sich in der Erforschung neuer medikamentöser Therapien zu engagieren, der Patentschutz ist“, sagt Pharmig-Generalsekretär Alexander Herzog. Patente würden das Fundament für Innovationen und damit neue Produkte sowie neue Technologien bilden, so etwa auch im medizinischen Bereich. Arzneimittel zu entwickeln sei mit einem enormen zeitlichen und finanziellen Aufwand verbunden. „Die Aussicht, ein innovatives Produkt eine gewisse Zeit lang vor Nachahmung schützen zu können, ist ein wichtiger Anreiz, sich diesem hohen Risiko der Medikamentenforschung auszusetzen. Denn bei der Entwicklung eines neuen Medikaments fallen, unter normalen Umständen, durchschnittlich zwölf Jahre Entwicklungszeit und ein Investment von 2,6 Milliarden US-Dollar an.“ Der effektive Schutz vor Nachahmung durch das Patenrecht währe in der Arzneimittelentwicklung nur kurz. Auch wenn der Patentschutz mit 20 Jahren bemessen ist, dauere er effektiv nur acht Jahre. Denn die Anmeldung der potenziellen Innovation müsse bereits im frühen Stadium der Forschung erfolgen, in dem noch unklar ist, ob das Ergebnis erfolgreich sein wird. (red)