Homöopathen gehen gegen Kritiker in die Offensive

Die österreichischen Homöopathiegesellschaften werfen den so genannten „Skeptikern“ eine „fanatisch und aggressiv betriebene Lobbying- und Medienarbeit“ vor und bezeichnen sie als pseudowissenschaftliche „Aktivistengruppe“. Die „Skeptiker“ indes loben eine „Homöopathie-Challenge“ aus.

Der Konflikt zwischen Homöopathen und ihren Kritikern verschärft sich. Jetzt gehen die österreichischen Ärztegesellschaften und die Tierärztegesellschaft für Homöopathie in die Offensive. Seit Jahren würden die in der „Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften“ (GWUP) organisierten „Skeptiker“ nach dem Motto „Nichts drin, nichts dran“ die Homöopathie kritisieren. Nun drehen die Homöopathen den Spieß um und verleihen der, wie sie in einer Presseaussendung schreiben, „österreichischen Aktivistengruppe rund um GWUP“ die „Auszeichnung für Pseudowissenschaft 2019“. Sie begründen die Vergabe damit, dass die GWUP versuche, „gegen Komplementärmedizin und Homöopathie zu agitieren, ohne ihre wahren Beweggründe und Geldgeber offenzulegen, dass weiters unter dem Deckmantel von Wissenschaftlichkeit und vorgeblicher ‚wissenschaftlicher Wahrheiten’ von den ‚allwissenden’ Aktivisten ohne jegliche medizinische Kompetenzen willkürliche, medizinisch und wissenschaftlich falsche Schlüsse gezogen werden und die Studienlage bewusst falsch dargestellt wird.“ Studien, die zum Beispiel untermauern würden, dass Homöopathie eindeutig über den Placebo-Effekt hinaus wirke, würden unter den Tisch fallen gelassen.

Die Homöopathen werfen den „Skeptikern“ eine „fanatisch und aggressiv betriebene Lobbying- und Medienarbeit“ vor. Sie würden danach trachten, „bewährte Methoden der Komplementärmedizin, die von einer großen Zahl von Menschen mit Erfolg genützt werden, in ein esoterisches, unseriöses Eck zu stellen, die Pluralität und Wahlfreiheit in der Gesundheitsversorgung zu beschneiden und die Fortschritte in Richtung einer integrativen Medizin zu behindern.“

Die GWUP sieht umgekehrt in der Homöopathie ein Verfahren, „das im klaren Widerspruch zu gesicherten wissenschaftlichen Grundlagen steht“. Es handle sich um „eine sich hartnäckig haltende Glaubenslehre, die weder als Naturheilkunde noch als Medizin anzusehen ist“. Die „Skeptiker“ haben ihrerseits eine „Homöopathie-Challenge“ ausgelobt, bei der sie Homöopathen die Chance geben wollen, das Gegenteil des Mottos „Nichts drin, nichts dran“ zu beweisen. Wer es als erster schaffe, den hochverdünnten homöopathischen Wirkstoff in unbeschrifteten Globuli-Fläschchen korrekt zu benennen, dem winken 50.000 Euro. Die Challenge endet am 30. April. (APA)