Krankenkassen wollen Kosten für Impfungen nicht tragen

© Dachverband der Sozialversicherungsträger

Die drei Krankenversicherungsträger erwarten für heuer ein Defizit von insgesamt 148,9 Millionen Euro. Arbeitgeber-Vorsitzender im Dachverband, Peter Lehner, lehnt deshalb eine andiskutierte Übernahme der Impfungen durch die Sozialversicherung ab.

Angesichts der Lockerung der Corona-Maßnahmen und der damit verbundenen Entspannung am Arbeitsmarkt haben alle drei Krankenversicherungsträger ihre Prognosen im Vergleich zur Vorschaurechnung vom Mai verbessert. Die Prognose für heuer wurde von zuletzt insgesamt 318,5 Millionen auf nun 148,9 Millionen Euro Defizit für alle drei Krankenversicherungsträger (ÖGK, SVS, BVAEB) reduziert. Allerdings wird in der Sozialversicherung auf die bestehenden Unsicherheitsfaktoren verwiesen. Einerseits werden ausgelassene Untersuchungen aus dem Vorjahr nun verstärkt nachgeholt und auch der reguläre Besuch bei Ärzten findet wieder regelmäßiger statt. Und andererseits ist die Corona-Lage weiter unsicher: „Die Auswirkungen der 4. Welle sind heute nicht vorhersagbar“, formulierte Lehner.

Insgesamt werden die Abgänge in den nächsten fünf Jahren deutlich steigen. Insgesamt erwarten die drei Träger für 2022 einen Verlust von 238,9 Millionen Euro. Für 2023 erwarten sie insgesamt 404,7 Millionen Verlust, für 2024 ein Defizit von 414,7 Millionen und für 2025 ein Minus von 459,9 Millionen. Zusammengerechnet sind das Abgänge von 1,66 Milliarden Euro. Für Lehner zeigen die Zahlen, „dass kein Spielraum für eine Neuausrichtung wie die andiskutierte Übernahme der Impfungen durch die Sozialversicherung besteht“. Der Co-Vorsitzende des Dachverbandes will die Digitalisierung vorantreiben und auf Prävention setzen, „um ein effizientes, leistbares und modernes System zu entwickeln.“ (red/APA)

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