#meToo im Gesundheitsbereich: Studie zeigt enormes Ausmaß

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Eine Schweizer Studie zeigt das Ausmaß an sexueller Belästigung im Gesundheitsbereich. Die Zahlen sind erschreckend hoch.

Untersuchungen eines Forschungsteams vom Institut für Pflege an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften zeigen ein erschreckendes Bild: Mehr als 95 Prozent der befragten Pfleger:innen haben in den 12 Monaten vor der Befragung sexuelle Belästigung im Arbeitsalltag erlebt. Die Haupttätergruppe waren Patient:innen, die meist genannte Art der sexuellen Belästigung war verbale Belästigung. Von den 251 Teilnehmer:innen waren 88,5 Prozent Frauen, 36,3 Prozent waren noch in Ausbildung, mehr als die Hälfte der Befragten arbeitete in der Akutpflege.

Die Studie zeigt außerdem, dass sexuelle Belästigung häufiger stattfand, je jünger die Pflegekräfte waren. Belästigungen dieser Art führten dazu, dass Pflegekräfte weniger gern zur Arbeit gingen und sich ihre Gesundheit verschlechterte. Und: Weniger als 20 Prozent der Teilnehmer:innen haben ein Training im Umgang mit Belästigung erhalten. Aufgrund der Ergebnisse empfehlen die Studienautor:innen weitere Untersuchungen sowie Aufklärungs-Initiativen und klare Richtlinien im Umgang mit sexueller Belästigung und sexualisierter Gewalt im Pflegebereich. (kagr)

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