Ministerium warnt: Zahl der Masernfälle hat sich verdoppelt

Die Zahl der gemeldeten Masernfälle hat sich im ersten Halbjahr im Vergleich zu 2018 auf 134 nahezu verdoppelt. Das Gesundheitsministerium sieht kaum Fortschritte bei den Durchimpfungsraten und ortet Unterschiede in den Bundesländern.

Seit Jahren versucht Österreich die Masern zurückzudrängen oder gar zu eliminieren. Doch bei bis zum 10. Juli in Österreich aufgetretenen 134 Erkrankungen zeigt sich das erneute Verfehlen dieses Ziels. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es nämlich nur 77 Fälle. Österreich hat zudem bei den Durchimpfungsraten in den vergangenen Jahren kaum Fortschritte gemacht. „Die Durchimpfungsraten für das Jahr 2018 unterscheiden sich fast nicht von den Durchimpfungsraten des Jahres 2017, so dass das Ziel einer 95-prozentigen Durchimpfungsrate mit zwei Impfdosen noch immer nicht erreicht wurde“, stellt das Gesundheitsministerium in einem „Kurzbericht Masern“ fest.

Im bisherigen Jahr gab es die meisten Masern-Erkrankungen in der Steiermark (38), in Wien (31), in Kärnten (25) und in Salzburg (17). Die absoluten Zahlen sagen aber zur Häufigkeit nichts aus. Kärnten hat nur rund 560.000 Einwohner, Wien hingegen rund 1,9 Millionen. Rund ein Sechstel der Erkrankungen betrafen Mitarbeiter des Gesundheitswesens. Bei den Zwei- bis Fünfjährigen erreiche man die 95 Prozent zumindest bei der ersten Impfdosis, so das Ministerium. Bei der zweiten Impfung liege die Durchimpfungsrate jedoch bei ungefähr 82 Prozent hieß es. Das bedeutet, dass 47.000 Kinder in dieser Altersgruppe eine zweite MMR-Impfung erhalten sollten. In der Altersgruppe der Sechs- bis Neunjährigen liegen die Durchimpfungsraten für die erste Dosis ebenfalls bei 95 Prozent, für die zweite Dosis allerdings nur bei 89 Prozent. Hier tut sich bei rund 27.000 Kindern eine Impflücke auf.

„Die Zehn- bis 18-Jährigen sind generell sehr gut geimpft. Hier wird sogar mit der zweiten Impfdosis das Ziel einer 95-prozentigen Durchimpfungsrate knapp erreicht“, heißt es in dem Kurzbericht. Hingegen liegt bei den 19- bis 30-Jährigen nur eine komplette Durchimpfungsrate von knapp 70 Prozent vor. (APA)