Neue Mittel gegen Adipositas und Begleiterkrankung

Symbolbild © Ecpomedia

Bald könnten für die Therapie von Adipositas und der Fettleber als häufige Begleiterkrankung neue Medikamente zur Verfügung stehen. Auch eine Reha kann hilfreich sein. 

16,6 Prozent der Über-15-jährigen Österreicher:innen sind laut Statistik Austria adipös, das sind mehr als eine Million Menschen. Ihnen könnten schon bald, im kommenden Jahr, neue Mittel der Therapie zur Verfügung stehen. Zum Beispiel die Abnehmspritzen, die die Gesundheitskasse derzeit nur zur Behandlung von Diabetes Typ 2 bezahlt. Das meint der Direktor der Innsbrucker Universitätsklinik für Innere Medizin I Herbert Tilg und er weiß, dass die Abnehmspritzen zusätzlich gegen die Fettleber als häufige Begleiterkrankung von Adipositas helfen. Eventuell auch bereits 2026 könnte Adipösen mit Fettleber hierzulande ein weiteres neues Medikament zur Verfügung stehen. Es ist in den USA bereits seit 2024 zugelassen und enthält die Substanz Resmetirom. Studien hätten gezeigt, dass 30 bis 40 Prozent der Erkrankten damit eine „hochsignifikante Verbesserung“ erlebten, so Tilg. Allerdings müsse mit der Therapie auch eine Änderung des Lebensstils einhergehen. 

Dabei kann eine Adipositas-Reha unterstützen, wie sie etwa im Klinikum Bad Gleichenberg angeboten wird. „Die Reha schafft mit ihrem Programm, zu dem auch ein Bewegungsaufbau und ein Ernährungscoaching zählen, Kompetenzen, die unabhängig von einem Medikament funktionieren“, sagt der ärztliche Direktor des Klinikums Karl Horvath. Eine medikamentöse Unterstützung könne aber Teil des Behandlungsplans sein. Wie wichtig eine Änderung des Lebensstils bei Adipositas ist, verdeutlicht indessen eine dänische Studie: Sie zeigt, dass mehr als die Hälfte der Menschen, 52 Prozent, die Therapie mit der Abnehmspritze abbrechen. Für die Studie waren 77.310 Erwachsene mit Adipositas ein Jahr lang beobachtet worden. (sst)