Offensive Teststrategie für kommenden Winter gefordert

Fast 42 Millionen Corona-Tests wurden seit Beginn der Pandemie in Österreich durchgeführt. Ein großer Teil davon in Apotheken. Der Medizinprodukteverband Austromed fordert aber nun, dass Labordiagnostik nachhaltig im Gesundheitssystem verankert und geregelt wird.

Labordiagnostik – also die Analyse von Probenmaterial wie Blut, Speichel oder Urin – ist ein elementarer, aber in der breiten Öffentlichkeit bis vor kurzem wenig beachteter Puzzlestein im Gesundheitswesen. Mit der Covid-19-Pandemie hat sich das drastisch verändert. Antigen- oder PCR-Tests gehören mittlerweile zum Alltag vieler Menschen in Österreich. „Es ist der Industrie gelungen, binnen kurzer Zeit enorm hohe Kapazitäten für Testungen und deren Auswertung bereitzustellen sowie die Nutzerfreundlichkeit von Selbsttests sukzessive zu verbessern“, sagt Peter Bottig, Sprecher der Branchengruppe In-vitro-Diagnostik der Austromed, der Interessensvertretung der österreichischen Medizinprodukte-Unternehmen.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Mit Stand Ende Mai 2021 wurden in Österreich laut dem Corona-Dashboard des BMSGPK rund 41,8 Millionen Corona-Tests durchgeführt. Die Zahl der Antigentests lag zuletzt im 7-Tages-Schnitt bei etwa 305.000 pro Tag, die Zahl der PCR-Tests bei etwa 78.000. Österreich war und ist europaweit Vorreiter bei der Implementierung dieser umfassenden Teststrategie. Eine Herangehensweise, die sich die Austromed auch in Nicht-Pandemiezeiten wünschen würde: „Auch bei anderen Krankheitsbildern kann das Gesundheitssystem – und damit vor allem die Patienten sowie Angehörige von Gesundheitsberufen – vom verstärkten Einsatz von Labordiagnostik profitieren“, betont Christine Stadler-Häbich, Austromed-Vorstandsmitglied und stellvertretende Sprecherin der Branchengruppe In-vitro-Diagnostik. So wäre etwa ein stärkerer Fokus auf Testungen während der kommenden Influenza-Welle sinnvoll. Im Winter 2020/21 ist diese auf Grund der Covid-19-Schutzmaßnahmen praktisch ausgeblieben; Forscher prognostizieren daher schon jetzt für den kommenden Winter eine besonders starke Virusaktivität. Ähnlich wie bei Covid-19 könnten auch hier Testungen die Verbreitung unterbinden. (red)