Pharmakonzerne wenden Schmerzmittel-Prozess durch weiteren Vergleich ab

Vier Pharmakonzerne haben in letzter Minute einen Schmerzmittel-Prozess in den USA durch einen Vergleich abgewendet. In Cleveland hätte der erste richtungsweisende Prozess in der sogenannten Opioidkrise beginnen sollen.

Die Arzneimittelhändler McKesson, AmerisourceBergen und Cardinal Health zahlen nach Angaben eines Klägeranwalts zusammen umgerechnet 192,93 Millionen Euro. Zudem zahlt der israelische Pharmahersteller Teva 20 Millionen Dollar in bar und stellt Medikamente zur Behandlung von Schmerzmittelabhängigkeit im Wert von weiteren 25 Millionen Dollar bereit. Insgesamt ergibt sich somit eine Vergleichssumme von 233 Millionen Euro. Eigentlich hätte am Montag in Cleveland der erste wegweisende US-Prozess gegen Firmen beginnen sollen, die beschuldigt werden, mit Schmerzmitteln zur grassierenden Medikamentenabhängigkeit und Drogen-Epidemie beigetragen zu haben. Bundesstaaten, Städte und Landkreise fordern von der Pharmabranche Milliarden von Dollar zurück, die sie für den Kampf gegen Opiat-Abhängigkeit und Überdosierungen ausgegeben haben. Bei dem nun erzielten Vergleich ging es zunächst nur um Klagen zweier Bezirke im US-Bundesstaat Ohio. Die Konzerne sind mit zahlreichen weiteren Klagen konfrontiert. (APA)