Pharmamanager erwartet keine anhaltende Branchenveränderung

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Die Covid-19-Pandemie hat kurzfristig einige Abläufe in der Pharma-Branche beschleunigt. Jörg Reinhardt, Verwaltungsratspräsident des Schweizer Pharma-Riesen Novartis, geht aber nicht davon aus, dass diese Veränderungen nachhaltig sein werden.

Wie Reinhardt im Interview Schweizer Medien sagte, erwartet er etwa bei den Zulassungsprozessen für neue Medikamente nicht, dass sie mit einer ähnlichen Geschwindigkeit vonstattengehen werden, wie dies etwa bei den Zulassungen für die Covid-19-Impfstoffe der Fall gewesen ist. „Die Pandemie ist ein Sonderfall, wir sollten daraus kaum etwas für das normale pharmazeutische Geschäft ableiten“, sagte Reinhardt. Die Hoffnung, dass sich die Zulassung für Standardprodukte im Medikamentenbereich dramatisch beschleunigen werde, scheine somit vergebens. „Meine Befürchtung ist, dass man nach einer Übergangsphase wieder in den normalen Trott zurückfällt.“ Gleichzeitig habe die Pandemie aber auch verdeutlicht, dass die Pharmaindustrie mit der sehr kurzfristigen Verfügbarkeit von Wirkstoffen gegen das Coronavirus einen guten Job gemacht habe. An der anhaltenden Preiskritik werde dies allerdings nichts ändern, zeigt sich der Pharmavertreter überzeugt. (APA)