Trotz guter Behandlungsmöglichkeiten fühlen sich Menschen mit Psoriasis hierzulande stark durch die Krankheit belastet, auch sind viele unzureichend versorgt. Das ergab jetzt eine Umfrage.
474 Österreicher:innen mit Psoriasis wurden kürzlich online zu ihrer Krankheit befragt, beziehungsweise dazu, wie es ihnen mit der Krankheit geht. Einige der Ergebnisse: Mehr als ein Viertel, 28 Prozent, fühlt sich durch die Schuppenflechte stark belastet. Bei schwereren Verläufen sind es sogar fast zwei Drittel, 62 Prozent. Besonders negativ wirken sich laut den Befragten Beschwerden an sichtbaren Körperstellen wie den Händen, dem Gesicht oder dem Kopf auf das Wohlbefinden aus. „Die Umfrage zeigt auch, dass viele Erkrankte im Alltag und im Beruf eingeschränkt sind, und dass sie sich durch die Erkrankung sogar bei Lebensentscheidungen wie der Berufswahl oder der Familienplanung beeinflussen lassen“, sagt Friedrich Fochler, Obmann des Selbsthilfevereins Psoriasis Hilfe Österreich (PSO), der die Patient:innenumfrage mitinitiierte.
Trotz der Belastung durch die Krankheit, an der hierzulande rund 250.000 Menschen leiden, ist ein Zehntel der befragten Patient:innen unbehandelt und ein Fünftel nicht in ständiger ärztlicher Betreuung, die aber laut PSO für einen guten Therapieerfolg nötig wäre. Zwei Drittel der Betroffenen werden mit Cremen und Salben behandelt, je 15 Prozent mit Tabletten oder Biologika in Form von Spritzen, Pens oder Infusionen. Einige nutzen alternative Therapien wie Lichttherapien oder Photochemotherapien.
Schuppenflechte kann auch mit ebenfalls behandlungsbedürftigen Begleiterkrankungen einhergehen, was bei mehr als der Hälfte der Befragten, 57 Prozent, der Fall ist. Dazu zählen etwa Adipositas, Depressionen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Auch kann es zu Folgeerkrankungen mit Beeinträchtigungen verschiedener Organe kommen, wie der Psoriasis-Arthritis, an der ein Viertel der befragten Patient:innen leidet. (sst)