Psychische Hilfe für Kinder und Jugendliche

Barbara Haid (ÖBVP), Gesundheitsminister Johannes Rauch, Beate Wimmer-Puchinger (BÖP), a Daniela Kern-Stoiber (bOJA). v.l. © BÖP/APA-Fotoservice/Hörmandinger

Der Bund nimmt weitere 19 Millionen Euro zur Versorgung von psychisch belasteten beziehungsweise erkrankten Kindern und Jugendlichen in die Hand.

Das vom Gesundheitsministerium geförderte Projekt „Gesund aus der Krise“ hat seit April 2022 für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene bis 21 Jahre über 8.000 Plätze für die psychotherapeutische beziehungsweise psychologische Beratung und Behandlung geschaffen. Jetzt wird das Projekt fortgesetzt und höher dotiert. Bis Ende 2024 gibt es 19 Millionen Euro und mindestens 10.000 Betreuungsplätze, teilte Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) am Montag mit: „Das Projekt ist schnell, unbürokratisch und wirksam – ein Vorzeigeprojekt.“

Umgesetzt wird „Gesund aus der Krise“ vom Berufsverband Österreichischer Psycholog:innen (BÖP) in Kooperation mit dem Österreichischen Berufsverband für Psychotherapie (ÖBVP). Bewährt habe sich das Projekt vor allem zur Abfederung der Folgen der Corona-Pandemie, die Kinder und Jugendliche als „massiven Einschnitt“ erlebt hätten, wie Rauch erläuterte. „All das hat Spuren hinterlassen“, verwies der Minister auf jüngste Studienergebnisse, denen zufolge Lockdowns und Home Schooling für junge Menschen eine beträchtliche psychische Herausforderung waren. Verstärkt werde die Situation jetzt durch die „Permakrise“ aus Pandemiefolgen, Klimakrise, Inflation und Ukraine-Krieg, sagte BÖP-Präsidentin Beate Wimmer-Puchinger. Die zusätzlichen Millionen für psychisch belastete und erkrankte Kinder und Jugendliche sei „vergleichsweise ein kleiner Betrag, wenn man weiß, was die Nichtbehandlung auf Dauer kostet“, sagte Rauch: „Das sind keine Kosten, das ist eine Investition in die Zukunft.“

Bisher konnten über „Gesund aus der Krise“ 5.700 Therapien abgeschlossen werden, weitere 2.700 sind fast beendet. Im Schnitt hätten bedürftige Kinder und Jugendliche innerhalb von elf Tagen wohnortnahe einen Betreuungs- bzw. Behandlungsplatz bekommen, wobei die ersten 15 Einheiten kostenlos sind. Wimmer-Puchinger: „Nur 1,5 Prozent der Behandlungen wurden abgebrochen.“ Ein Drittel der betreuten Kinder und Jugendlichen waren zehn bis 15 Jahre alt, 45 Prozent im Alter zwischen 16 bis 21. 72 Prozent waren Mädchen. Um die rund 10.000 Betreuungsplätze zu ermöglichen, wird der aktuelle Behandler:innen-Pool von 875 auf 1.500 aufgestockt, sagte ÖBVP-Präsidentin Barbara Haid. Anmelden können sich Betroffene selbst, deren Angehörige aber auch Ärzt:innen. (rüm)

Service: www.gesundausderkrise.at