Gesundheitsstaatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) will den Engpässen im Gesundheitssektor mit verschiedenen Maßnahmen begegnen, sagte sie am Wochenende.
Um dem Ärztemangel beziehungsweise dem Warten auf Termine entgegenzutreten, will die Staatssekretärin „ein Basisangebot schaffen von Gesundheitsberatung“. Dazu habe man über die Zielsteuerungskommission einen Projektauftrag vergeben, sagte Königsberger-Ludwig am Wochenende. Ausgebaut werden soll einerseits die Gesundheitsberatung über die Hotline 1450, auch soll bundesweit ein Terminservice über ebendiese ausgerollt werden. Patient:innen, die das wollen, könnten über diese Hotline dann direkt einen freigeschalteten Arzttermin – früher als anderswo – bekommen. Bis Ende 2026 soll es ein einheitliches Angebot in Österreich geben.
Als weiterer Punkt soll ein telemedizinisches Angebot ausgerollt werden. Bedenken der Ärztekammer wegen Parallelstrukturen, die sogar zu einer Klage der Kammer gegen eine Ausschreibung der ÖGK geführt hatten, entgegnete Königsberger-Ludwig: Es gehe dabei nicht um Konkurrenz, sondern darum, die Ressourcen optimal zu nützen. Auch daran arbeite man intensiv, sagte sie. Insbesondere die Primärversorgungseinheiten (PVE) sieht Königsberger-Ludwig als Zukunftsmodell, vor allem wegen der interdisziplinären Zusammenarbeit verschiedener Gesundheitsberufe. Ziel sei es, bis 2030 von der derzeitigen Zahl von rund 100 PVEs auf etwa 300 zu kommen, sagte sie. Einen starken Fokus legt Königsberger-Ludwig auch auf den im Regierungsprogramm geplanten Aufbau von Fachärztezentren. Derzeit können nur Allgemeinärzte und Kinderärzte eine Primärversorgungseinheit gründen. Ziel sei es, das auch für Fachärzte zu ermöglichen.
Beim Thema Impfen plant Königsberger-Ludwig eine Informationsoffensive. Sie verweist auch auf die geplanten neuen Gratis-Impfaktionen gegen Pneumokokken und Herpes Zoster ab Ende 2025 beziehungsweise im Lauf des Jahres 2026 für erwachsene Risikogruppen (alle Personen ab dem vollendeten 60. Lebensjahr sowie für definierte Risikogruppen mit chronischen Erkrankungen). Gratis bleiben auch die Impfaktionen gegen Influenza sowie die Corona-Impfung. Auch verwies Königsberger-Ludwig auf die bis Juni nächsten Jahres verlängerte Gratis-Impfaktion bezüglich HPV für die bis zu 30-Jährigen. (red/APA)