Social Media: „Wilder Westen für Gesundheitswerbung”

© BonzEarthsnapper – stock.adobe.com

Viele Social Media Posts zu Nahrungsergänzungsmitteln verstoßen laut Foodwatch gegen EU-Vorgaben. Die Organisation fordert eine strengere Kontrolle des Online-Markts. 

Werbung für Nahrungsergänzungsmittel durch Influencer:innen auf Instagram enthält laut einer Analyse der Verbraucherorganisation Foodwatch häufig irreführende oder falsche Gesundheitsversprechen. Untersucht wurden über 20 Tage hinweg 95 Kanäle aus dem Fitness- und Gesundheitsbereich, wobei 152 Produkte beworben wurden. In allen Fällen mit gesundheitsbezogenen Aussagen sei die Werbung unzulässig im Sinne der EU-Health-Claims-Verordnung, die Verbraucher:innen vor falschen Versprechen schützen soll. Besonders problematisch seien Aussagen zu medizinischen Wirkungen wie besseren Leberwerten oder angeblichen Effekten von Kollagen, für die kein wissenschaftlicher Nachweis vorliege. 

Einzelne Marken traten dabei besonders häufig durch systematische Verstöße in Erscheinung. „Was sich in sozialen Medien abspielt, ist der Wilde Westen der Gesundheitswerbung. Ohne Kontrolle, ohne Regeln, ohne Rücksicht auf Risiken“, kritisierte Chris Methmann, Geschäftsführer von Foodwatch. Die Organisation fordert eine strengere Überwachung des rasant wachsenden Online-Markts für Gesundheitsprodukte. (red/APA)