Sparkurs und Übernahmepläne in der Pharmabranche

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Trubel bei bekannten Pharmakonzernen: Während ein Hersteller von Generika eine Übernahme in Frankreich plant, stellt sich ein anderer Konzern mit Sparprogramm neu auf. 

Der Schweizer Generikaspezialist Sandoz hat mit einer unverbindlichen Absichtserklärung einen ersten Schritt zur möglichen Übernahme des Biosimilar-Herstellers Just-Evotec Biologics (JEB) unternommen. Die JEB gehört derzeit dem deutschen Unternehmen Evotec und betreibt die J.POD-Anlage für Biologika in Toulouse. Sandoz nennt die geplante Übernahme, die ein Volumen von rund 300 Millionen US-Dollar hat, als Teil ihrer Strategie zur Stärkung des Biosimilars-Geschäfts. Laut Sandoz-CEO Richard Saynor soll der Standort Toulouse künftig für die Entwicklung und Herstellung von Biosimilars genutzt werden. Die Partnerschaft zwischen Sandoz und JEB besteht bereits. Die endgültige Umsetzung der Übernahme hängt von Vertragsverhandlungen, Konsultationsprozessen mit den Betriebsräten und regulatorischen Genehmigungen ab. 

Der US-Pharmakonzern Merck & Co hat derweil ein Sparprogramm angekündigt, um bis Ende 2027 jährlich drei Milliarden US-Dollar einzusparen. Grund ist die schwache Nachfrage nach einem HPV-Impfstoff, insbesondere in China. Merck plant Stellenabbau und strukturelle Anpassungen. Im zweiten Quartal sank der Umsatz leicht auf 15,8 Milliarden Dollar, während der Gewinn von 5,8 auf 5,4 Milliarden Dollar zurückging. Derweil stieg der Umsatz mit einer Krebsimmuntherapie um neun Prozent. Anleger:innen blicken allerdings mit Sorge auf das nahende Ende des Patentschutzes. Der Konzern steht unter Druck, neue Umsatzquellen zu erschließen. Anfang Juli hatte Merck die Übernahme der britischen Verona Pharma für zehn Milliarden Dollar angekündigt. Sie wäre Mercks größter Deal seit der Übernahme von Prometheus Biosciences für 10,8 Milliarden Dollar im Jahr 2023. (kagr/APA)